Ausmisten mit Marie Kondo: Meine Erfahrungen 1 Jahr später

Zuletzt aktualisiert: 21. August 2024

Ausmisten mit Marie Kondo: So sieht es ein Jahr später bei mir aus

Mittlerweile ist mein Ausmiste-Marathon mit Marie Kondo schon ein Jahr her. Seitdem hat sich viel getan. Erfahre, wie es ein Jahr später bei mir ausschaut und ob ich die neue Ordnung wirklich dauerhaft durchgehalten habe.

Warum Ausmisten mit Marie Kondo?

Anstoß zum Ausmisten war für mich damals zum einen die Konfrontation mit all dem Gerümpel, dass ich bei meinem Umzug mitgeschleppt habe. Zum anderen meine Bucket List, die ich mir im Dezember 2017 erstellt habe.

Ausführlich kannst du meine Beweggründe in dem Beitrag Minimalistisch leben: Darum ist weniger mehr nachlesen.

Wenn die Konmari-Methode Neuland für dich ist oder du nachlesen möchte, wie das Ausmisten mit Marie Kondo vonstattengeht, empfehle ich dir meinen Beitrag Ausmisten mit der Konmari-Methode: Erfahrungen & Tipps.

Marie Kondos Buch: Magic Cleaning

„Die Unordnung im Zimmer entspricht der Unordnung im Herzen.“
Japanisches Sprichwort
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Das Time Magazine zählt Marie Kondo zu einem der 100 einflussreichsten Menschen der Welt. Ihr Buch Magic Cleaning* stand wochenlang auf Platz eins der New York-Times Bestseller-Liste und wurde rund 7 Millionen Mal verkauft.

In ihrem Buch beschreibt Marie Kondo, der Weg zu Glück und innerer Ordnung führe über ein ordentliches Zuhause. Daher sollten wir nur noch Gegenstände behalten , die uns glücklich machen. Um herauszufinden, ob du einen Gegenstand behalten oder aussortieren willst, solltest du dich fragen, ob dich der Gegenstand glücklich macht.

Klingt eigentlich ganz einfach und nicht nach einem großen Geheimnis. Doch wenn man sich viele andere Ordnungsratgeber anschaut, geht es in ihnen eher darum, seinen angesammelten Besitz effizienter zu verstauen und nicht ums Reduzieren.

Weiterhin spielt die Frage, ob ein Gegenstand teuer war oder ob man ihn irgendwann (rein theoretisch) noch mal gebrauchen könnte, keine Rolle.

Um ein Gefühl hierfür zu entwickeln und leichter loszulassen, erfolgt das Ausmisten nach einer festen Reihenfolge.

Ausmisten nach Kategorien

Ein Prinzip von Marie Kondos Methode ist das Ausmisten nach Kategorien (Kleidung, Bücher & Co. Schriftstücke, Kleinkram, Erinnerungen). Mittlerweile halte ich mich überhaupt allerdings nicht mehr an diese Reihenfolge, sondern miste dort ein wenig aus, wo ich bedarf sehe.

Meine Checkliste, an die ich mich im vergangenen Jahr gehalten habe, kannst du dir gerne als PDF downloaden:

Konmari Checkliste mit Kategorien
An dieser Konmari-Checkliste habe ich mich im letzten Jahr entlanggehangelt

Download Konmari-Checkliste

Ein Jahr später habe ich in den Kategorien folgende Fortschritte gemacht:

Kleidung

Das Aussortieren hört nicht auf

In Bezug auf Kleidung hat sich mein Kaufverhalten deutlich verändert. Ich habe bereits im ersten Schwung eine Menge Kleidung ausgemistet und entweder verschenkt oder gespendet.

Aussortierte Kleidung Konmari Methode
Eine Menge aussortierter Kleidung

Dennoch habe ich das ganze Jahr über rund drei weitere Ikea-Taschen voll Kleidung ausgemistet. Für mich war ziemlich erschreckend wie viel Kleidung sich angehäuft hatte und wie viel ich weggeben konnte, ohne dass mir was fehlt.

Farbberatung

Im Juni letzten Jahres habe ich eine Farb- und Stilberatung gemacht. Ich wollte einfach wissen, welche Farben und Schnitte mir stehen, um nur noch gezielter einzukaufen und die Zahl der Fehlkäufe zu reduzieren. Heraus kam: Ich ein Frühlingstyp und mir stehen vor allem warme und helle Farben. Mein bisheriger Kleiderschrank war leider das genaue Gegenteil hiervon.

Eine Farbberatung kann ich dir nur empfehlen. Die Investition zahlt sich definitiv aus.

Farbberatung_Vorher-Nachher Bild
Farbberatung vorher nachher Bild

Kleidertauschparty

Auch wenn ich minimalistischer leben möchte, mag ich es dennoch Abwechslung in meinem Kleiderschrank und auch mal ein neues Outfit zu haben. Als in meiner Nachbarschaft eine Kleidertauschparty stattfand, war ich daher sofort dabei.

Bepackt mit einer Tasche aussortierter Kleidung, habe ich mich ins chaotische Gewühl gestürzt. Es war zwar sehr hektisch, aber dank meiner Farbberatung, habe ich mich einfach darauf fokussiert, meine Farben aus dem Stapel zu fischen. Mit Erfolg! Ohne Geld auszugeben, habe ich Kleidungsstücke, die mir keine Freude mehr bereiten, gegen eine Handvoll neuer Kleidungsstücke eingetauscht.

Wühltisch auf einer Kleidertauschparty
Kleidertauschparty

Qualität statt Quantität

Zu sehen, dass ich so viel Kleidung ausmisten konnte, ohne dass mit wirklich was fehlt, hat mich zum Nachdenken gebracht. Infolgedessen war ich erst mal sehr zurückhaltend beim Kauf neuer Kleidung.

Ganze 6 Monate habe ich gar keine neue Kleidung gekauft, was vorher undenkbar gewesen wäre. Bis auf eine Ausnahme: Die Regenjacke für unseren Norwegentrip war allerdings eine Investition, die ich mir mehrmals überlegt habe und die dringend nötig war.

Für meinen Blog habe ich Andrea Bruchwitz, die Autorin von „Perlen statt Plunder“, interviewt. Bei ihrem Konzept des ästhetischen Minimalismus geht es darum, nur noch die Dinge zu besitzen, die uns wirklich am Herzen liegen. Statt einen Schrank voller Billig-Handtaschen zu besitzen, die ziemlich schnell Fäden verlieren oder abgewetzt aussehen, empfiehlt sie, sich zum gleichen Preis eine hochwertige Handtasche zu kaufen.

Blick vom Preikestolen in Norwegen

So habe ich mir Wanderschuhe mit austauschbarer Sohle für 180 € geholt. Vorher hätte ich die Summe gegen H&M-Oberteile gegengerechnet und mir nie im Leben Schuhe geholt, für die ich 10-15 Oberteile bekommen hätte.

Nun denke ich mir aber, dass die Schuhe über Jahrzehnte halten werden, was viel nachhaltiger ist als Billig-Schuhe, die ich jährlich austauschen kann. Zumal möchte ich bei längeren Wanderungen meinen Füßen zuliebe auch nicht auf Qualität verzichten.

Die Konmari-Falttechnik

Was mich ziemlich erstaunt hat: Ich habe auch nach über einem Jahr nicht aufgehört, meine Kleidung nach der Konmari-Methode zu falten. Mir gefällt es einfach, meinen Schrank zu öffnen und meine Kleidung ist fein säuberlich gefaltet. Dadurch, dass nicht alles übereinander liegt, kann ich alles überblicken und werde bei meiner Entscheidung, was ich anziehe, nicht dadurch beeinflusst, was gerade oben liegt. Die Aufbewahrungsboxen von Ikea waren hier wider Erwarten sehr praktisch.

Konmari Aufgeräumte Schublade
Konmari Methode: Schublade 2018
Gefaltete Kleidung nach der Konmari Falttechnik
Konmari Methode: Schublade 2019

Einen Punkt, den ich ungefähr zwei Tage durchgehalten habe, war das tägliche Ausräumen der Handtasche (und das Bedanken bei der Handtasche). Es war mir einfach zu umständlich, all meine Sachen abends auszuräumen und morgens direkt wieder einzuräumen.

Bücher von Marie Kondo:

Bücher & DVD

Mittlerweile bin ich so weit, dass alle Bücher, die mir wichtig sind, auf ein Regalbrett von einem Meter Länge passen würden. Der örtliche Bücherschrank hat sukzessiv sehr viele Bücher von mir erhalten. Über meine Uni-Bücher haben sich Studenten freuen können.

Ich habe mir im letzten Jahr ca. 8–10 neue Bücher angeschafft, von denen ich einige bereits weitergegeben habe. Die anderen gehören zu dem einen Meter relevanter Bücher.

Dennoch umfasst mein Bücherregal immer noch ein komplettes Billy-Regal. Grund hierfür ist, dass es mir einfach zu leer sein würde, wenn meine ganzen Bücher weg sind. Ich habe die Bücher nach dem Regenbogen-Prinzip sortiert und das Regal gehört irgendwie zu meiner Einrichtung. Trotzdem möchte ich hieran zeitnah noch etwas ändern. Aktuell schwanke ich aber noch etwas zwischen einem Aquarium und einem Wandbild.

Ordentliches Bücherregal nach Farben sortiert
Aussortiertes Bücherregal

In Zeiten von Netflix und Co. benötigen wir eigentlich keine DVD und CD mehr. Dennoch habe ich mich nicht direkt von all meinen DVD trennen können. Dafür habe ich aber den Platz, den diese einnehmen, drastisch reduziert. Die Hüllen habe ich weggeschmissen und alles in eine spezielle Box* gepackt, die nur noch einen Bruchteil des Platzes einnimmt.

Schriftstücke

Ungebetene Werbung, die ich trotz „Bitte keine Werbung“ – Aufkleber erhalte, landet bei mir direkt im Müll. Meine Konto-Auszüge speichere ich mittlerweile digital und ich versuche auch nicht mehr jede Quittung auszudrucken.

Aussortierter Papierkram (Komari Methode)
aussortierter Papierkram

Dennoch bin ich irgendwie ein sehr haptischer Mensch. Ich habe lieber mein Bullet Journal als einen digitalen Kalender und lese eher Zeitschriften als E-Books. Dies sind allerdings Dinge, die mir Freude machen. Ich achte aber dennoch darauf, dass ich ausgelesene Zeitschriften nicht mehr horte, sondern zeitnah wegschmeiße oder weitergebe.

Mehr zu Handlettering und Bullet Journal findest du in meinem Beitrag Handlettering lernen: Die Kunst der schönen Buchstaben.

Herbstbucketlist in einem Bullet Journal
Beispiel Bullet Journal

Kleinkram

Der liebe Kleinkram. Ich finde immer noch Dinge, die ich aus dieser Kategorie aussortieren kann. Hier wären z. B. eine alte Pfanne, vertrocknete Acrylfarben, 1 kg Hanteln oder ein Skizzenblock. Leider behalte ich all diese Dinge, statt sie zu entsorgen. Es ist einfach viel weniger Aufwand eine alte Pfanne im Schrank verschwinden zu lassen, als sie zu entsorgen.

Leider hatte ich auch einige Rückfälle, die mich etwas geärgert haben. Im Dezember hatte ich mir den Balea Adventskalender geholt, einfach, weil es mir Spaß macht, jeden Tag ein Türchen zu öffnen. Mein Gedanke war, dass ich die kleinen Packungen auf Reisen nutzen kann. Letzteres stimmt wohl. Allerdings kann ich rund die Hälfte der Produkte überhaupt nicht gebrauchen (anderer Haut- oder Haartyp etc.).

Alles in allem hatte ich aber zum Glück recht wenige solcher Fehlkäufe.

aussortierter Keller
Aussortierter Keller

Ein größeres Projekt war auch das Ausmisten des Kellers. Mein Keller ist ungefähr 3 qm² groß und war bis auf das letzte Fleckchen voll gestellt. Mein Fahrrad hat nur mit Not und Mühe reingepasst.

Das Problem dabei: Nur ein kleiner Teil der Dinge gehört überhaupt mir. Also habe ich nur die Dinge ausgemistet, die mir gehören und immerhin so viel Platz gewonnen, dass nun mein Fahrrad reinpasst und ich bis zum hinteren Ende durchgehen kann.

Erinnerungen

Erinnerungen finde ich immer noch schwieriges Thema. In dieser Kategorie habe ich nicht noch weiter aussortiert. Mein Abi- und mein Latinum-Shirt werde ich zwar nicht mehr anziehen, aber wegwerfen möchte sie auch nicht.

Ich habe gemerkt, dass ich Weihnachts- und Glückwunschkarten, die ein paar Jahre alt sind, wegwerfen kann, die aktuellen aber vorerst behalten möchte.

Etwas schade finde ich, dass meine Erinnerungen in einer Kiste im Schrank oder in meinen Fotoalben lagern. Dies möchte ich definitiv noch ändern und meine Schätze mehr in meine Wohnung integrieren. Teilweise habe ich schon angefangen und eine Fotogirlande aufgehangen sowie mein altes Märchenbuch auf einem Notenständer drapiert.

Fazit Marie Kondo: Wie schaut es nach einem Jahr bei mir aus?

Marie Kondo ist für mich nicht das Nonplusultra, wenn es ums Ausmisten geht. Aber Magic Cleaning war das erste Buch, das ich über Minimalismus und Ausmisten gelesen habe. Sozusagen mein Startschuss in ein leichteres Leben.

Danach habe ich noch so einige weitere Bücher gelesen (Übersicht Buchempfehlungen Minimalismus, die 10 besten Bücher über Minimalismus), die für mich noch informativer und aufschlussreicher waren.

Aber jetzt zum eigentlichen Fazit: Ein Jahr später habe ich es tatsächlich geschafft

  • noch weiter zu reduzieren
  • bewusster und vor allem auch nachhaltiger einzukaufen
  • eine Grundordnung beizubehalten
  • die Zeit, die ich mit putzen und aufräumen, verbringe deutlich zu reduzieren
  • weiter die Konmari-Falttechnik anzuwenden
  • jedem Gegenstand einen festen Platz zuzuordnen
  • mehr Geld in Erlebnisse statt in Dinge zu investieren (z. B. Houserunning, Ziplining oder eine Alpakawanderung)

Die folgenden Bilder sind ein Ausschnitt des Ist-Standes meiner Wohnung:

ordentliche Küchenschublade
Ordentliche Schublade in der Küche
Ordentlicher Schrank
ordentliche Schreibtischschublade
Minimalistisches Badezimmerregal

Ausmisten & Minimalismus: Meine Pläne

Die Reise ist für mich bislang nicht vorbei. Im Gegenteil: Marie Kondo hat bei mir so einige andere Themen angestoßen. Ich habe gemerkt, dass ein weniger auf Konsum fokussiertes Leben tatsächlich glücklicher macht. Insbesondere möchte ich aber auch noch viel nachhaltiger leben.

Meinen persönlichen Stil finden

Die Menge an aussortierter Kleidung hat mich wirklich erschreckt. Wie kann es sein, dass ich so viel Kleidung kaufe, die ich dann schon 1–2 Jahre später nicht mehr trage? Und: Wieso kaufe ich überhaupt Kleidung, die ich nur 1–2 Mal trage?

Ein Grund ist mit Sicherheit, dass Kleidung heutzutage ziemlich günstig ist. Ein T-Shirt für 8 € und eine Hose für 20 €. Da landen auch mal Teile in der Einkaufstasche, die nicht so hundertprozentig passen. Dies ist nicht nur wenig nachhaltig, sondern würde auch dazu führen, dass sich mein Kleiderschrank ganz schnell wieder fühlt.

Was kann ich also anders machen?

Qualität statt Quantität: Einen Denkanstoß hat mir Andrea Bruchwitz mit ihrem Buch Perlen statt Plunder* gegeben. Ihr Konzept des ästhetischen Minimalismus sagt im Kern aus, dass man sich besser auf einige wenige, qualitativ hochwertige Lieblingsstücke konzentriert, als auf eine Masse an „Plunder“. So habe ich meinen Füßen tatsächlich etwas Gutes gegönnt und mir Wanderschuhe mit austauschbarer Sohle für 180 € und eine Strickjacke für 70 € gegönnt.

Buch ästhetischer Minimalismus

Mein Interview mit Andrea Bruchwitz kannst du hier nachlesen: Perlen statt Plunder – Interview mit Andrea Bruchwitz über ästhetischen Minimalismus

Eine Farbberatung: Weiterhin habe ich mir eine Farb- und Stilberatung gegönnt. So eine Beratung ist bei der VHS gar nicht so teuer. Dadurch weiß ich jetzt welche Farben und Schnitte mir fehlen.

Zalon: Zur Inspiration habe ich mir auch von einem Stylisten von Zalon Kleidung zuschicken lassen.

Capsule Wardrobe: Ein Konzept, dass ich mir auf jeden Fall noch näher anschauen werden, ist das der Capsule Wardrobe. Die Idee einer „Capsule Wardrobe“ ist es, Klamotten zu besitzen, die vielseitig einsetzbar und gut miteinander kombinierbar sind.

Death Cleaning

Ich habe das Buch Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen* gelesen. Im Großen und Ganzen lässt sich das Buch auf die Aussage reduzieren, dass man bereits zu Lebzeiten dafür sorgen soll, seine Besitztümer zu reduzieren und zu ordnen. Frau Magnusson schlägt beispielsweise vor eine Kiste für die eigenen privaten Erinnerungen (z. B. Tagebücher und Liebesbriefe) zu schaffen, die nach dem Tod ungeöffnet entsorgt wird.

Döstadning - Frau Magnussons

Mit Mitte zwanzig fällt es mir schwer an den eigenen Tod zu denken, aber ich möchte hierfür (Freunden und Familie zuliebe) Vorkehrungen treffen. Z. B. meine Passwörter und wichtigen Dokumente an einem Ort sammeln und meinen Organspendeausweis erneuern.

Nachhaltiger Leben

Wer sich mit Minimalismus beschäftigt, wird unweigerlich auch mit den Themen Fast Fashion, Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung konfrontiert. Diese Themen sind zwar nicht wirklich neu für mich, doch sind mir sie mir noch stärker ins Bewusstsein geraten.

Bereits im vergangenen Jahr habe ich 30 Tage lang versucht, keine Lebensmittel mehr wegzuwerfen und meiner Gesundheit zuliebe auf Zucker zu verzichten. Insgesamt möchte ich mein Wissen aber noch weiter ausbauen und noch nachhaltiger handeln.

Hyggelig Wohnen

Im vergangenen Jahr bin ich auf Hygge gestoßen und konnte mich mit diesem Lebensgefühl sofort identifizieren. Hygge ist ein Konzept bzw. Gefühl, dass sich schwer in Worte fassen lässt. Hygge ist für mich am ehesten Sicherheit, Geborgenheit und Gemütlichkeit. Hygge bedeutet ganz im Augenblick zu leben und den gegenwärtigen Moment voll zu genießen.

Mehr zu Hygge findest du in meinem Beitrag Dänisches Lebensgefühl: Wie mehr Hygge uns glücklich macht!

Dieses Gefühl möchte ich für mich auch in meine Wohnung übertragen. Meine Wohnung soll ein Ort sein, an dem ich nicht nur wohne, sondern mich auch zu Hause und geborgen fühle. Kurzum: ein Ort, an dem ich mich gerne aufhalte und entspannen kann.

Wohnzimmerwand mit selbstgemalten Bildern

Hyggelige Elemente in meiner Wohnung:

  • ein extrem gestiegener Kerzenkonsum
  • eine Kuschelecke mit ganz vielen Sitzsäcken, Kissen und Decken
  • ein Mix aus weißen Möbeln und Holzelementen
  • Vintage-Lieblingsstücke wie mein 50-Jahre alter Globus
Impression Wohnzimmer

Ich bin immer noch im Prozess und bei Weitem noch nicht fertig. Aber allein das sorgfältige Auswählen der Dekoration und meine DIY-Projekte machen unglaublichen viel Spaß.

Digitalisierung

Leider bin ich ein sehr haptischer Menschen. Meine Notizen und To-do-Listen mache ich immer handschriftlich. Für mich käme es auch nicht infrage meinen Kalender auf dem Smartphone zu führen. Dies werde ich auf jeden Fall auch so beibehalten.

Allerdings möchte ich die Menge an Papier, die bei mir entsteht, in Zukunft deutlich reduzieren und einfach nicht mehr jede Rechnung, jedes Ticket usw. ausdrucken.

Marie Kondo auf Netflix

Seit Januar 2019 hat Marie Kondo ihre eigene Netflix-Doku. In aktuell 8 Folgen besucht Marie Kondo Menschen in ihrem voll gestellten Zuhause, um ihnen beim Ausmisten zu helfen. Die Besuchten sind in unterschiedlichen Lebenssituationen:

  • Eine Familie mit Kleinkindern
  • Ein Ehepaar, das vor einem leeren Nest steht
  • Eine Familie, die sich verkleinern muss
  • Eine Frau, die ihren Mann verloren hat
  • Ein Paar, das bald ein Baby bekommt
  • Zwei Schriftsteller mit einer riesigen Bibliothek
  • Ein frischvermähltes Ehepaar

Ferner hat die Serie einen Soap-Charakter, da jede Familie ihre Probleme hat, die in den Vordergrund gerückt werden und sich natürlich durch das Ausmisten drastisch gebessert haben.

Um es kurz zu machen: Die Serie hat mir so gar nicht gefallen. Ich bin froh, dass ich zuerst das Buch gelesen habe. Hätte ich zuerst mit der Serie angefangen, wäre ich vermutlich gar nicht zum Ausmisten gekommen.

Marie Kondo wirkt mit Ihrer Körpergröße von maximal 160 cm sehr kindlich, obwohl sie schon 38 Jahre alt ist. Zu meiner Überraschung spricht sie auch kein Englisch, obwohl ihr Instagram-Account in einwandfreiem Englisch gehalten ist. Bei den Besuchen ist daher immer eine Übersetzerin dabei. Hinzu kommt, dass die deutsche Synchronstimme leider auch nicht sonderlich vorteilhaft getroffen ist.

Marie Kondo wirkt sehr kontrolliert und ihr Dauerlächeln nervt irgendwann. Mich hat es sogar so genervt, dass ich die Serie nach zwei Folgen abgebrochen habe.

Was in der Serie mit amerikanischen Haushalten aber noch einmal deutlich wird: Wir stehen vor einem absoluten Luxusproblem, wenn wir unsere viel zu großen Häuser containerweise ausmisten können. Was mir in der Serie, wie auch schon im Buch gefehlt hat, ist der Aspekt der Nachhaltigkeit. Es sollte nicht nur ums Reduzieren gehen, sondern auch um einen verantwortungsbewussten Konsum.

Meine Tipps: Die 10 besten Bücher über Minimalismus – Meine Empfehlungen

Wie schaut es bei dir aus? Konnte du dem Konmari-Hype entgehen oder hast du Anfang des Jahres auch kräftig ausgemistet? Poste gerne deinen Link oder schildere mir deine Erfahrungen in den Kommentaren.

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Denise Ni

Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama

Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.

Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).

16 Kommentare zu „Ausmisten mit Marie Kondo: So sieht es ein Jahr später bei mir aus“

  1. Liebe Denise, ich habe heute über Pinterest deinen Bericht gefunden. Er gefällt mir gut, und ich möchte mal weitere Artikel lesen. Bin gespannt.🤩
    Ich habe gerade die Bücher von Mari Kondo gelesen. Vieles sagt mir sehr zu, was ich auch in Angriff nehmen möchte. Auch da bin ich gespannt 🤩
    Liebe Grüße, Sabine

    1. Hallo Sabine 🙂 Freut mich, dass du den Weg zu meinem Blog gefunden hast. Mir hat es damals viel Spaß gemacht auszumisten und mich zu reduzieren. Es fühlt sich wunderbar leicht und geordnet an. Mittlerweile mit Kind ist es doch etwas schwieriger geworden, aber die Strukturen habe ich immer noch. Wäre vielleicht mal interessant für einen nächsten Beitrag. Viel Erfolg beim Ausmisten!
      LG Denise

    1. Hallo Netti,
      ich falte meine T-Shirts mittlerweile nach einigen Jahren nach der Konmari-Methode. Für mich funktioniert es super 🙂 Insbesondere, da ich sie nun nebeneinander in einer Schublade und nicht mehr auf einem Stapel habe. Ich möchte aber nicht abstreiten, dass es bessere Methoden gibt. Für Socken finde ich es auch nicht sinnvoll! Wie du schon schreibst, fallen die beim Aufstellen auseinander.
      Lg Denise

  2. Hallo,
    ich bin letztes Jahr zufällig über Marie Kondo gestossen und habe zumindest schon mal meinen Kleiderschrank gründlich ausgemistet. Die Faltmethode wende ich nur noch für meine Tops an.
    Grundsätzlich stimmt es, dass wir viel zu viel Kram haben. Die Serie habe ich gestern geschaut, mir fehlten die konkreten Tipps. Man sieht wie die Familie mit den 2 kleinen Kindern alles sortiert, ich weiß aber nicht wirklich wie sie es jetzt machen, denn die konkreten Tipps werden nicht genannt. Wahrscheinlich damit man das Buch von ihr kauft. Sie verrät nicht zu viel….
    Ich werde mir deine anderen Empfehlungen gerne mal ansehen. Auch wir versuchen weniger zu kaufen, dafür nachhaltig. Ich habe mir letztens eine Strickjacke für 50 Euro gekauft. Das hätte ich vor einem Jahr niemals getan.
    Vieles von dem was du schreibst ist bei mir genauso gerade im Anbruch und Umbruch. Sehr spannend.

    VG Katrin

    1. Uih, klingt spannend. Dann haben wir ja ganz ähnliche Erfahrungen gemacht 🙂 Mein Konsumverhalten hat sich schon sehr drastisch geändert. Ich bin aktuell sehr oft auf Kleidertauschparty und bin sehr positiv überrascht, was ich da für tolle Sachen finden. Ich bin auch gespannt, wohin die Reise bei mir noch geht. Bald wir wieder umgezogen, mal schaun was da noch mitkommt 🙂

      1. Hallo,

        Persönlich lehne ich mich beim Ausmisten nur lose an Marie Kondo, da dieser sehr minimalistische Lifestyle nicht so ganz meins ist.

        Da meine Handtasche auch immer chaotisch war, mir aber das tägliche Ausräumen auch etwas zu viel des Guten war, habe ich in meiner Wochenendroutine integriert – das funktioniert für mich sehr gut.

        Viele Grüße
        Andrea

        1. Hallo Andrea,
          danke für deinen Kommentar und deine Meinung zu Marie Kondo. Vielleicht hast du beim Lesen meiner Beiträge gemerkt: Zu 100% stehe ich auch nicht hinter dieser Methode. Für mich war Magic Cleaning aber damals der Einstieg mich mit Minimalismus zu beschäftigen. Hinter Minimalismus stehe ich voll und ganz, weswegen sich der ein oder andere off-topic Beitrag hierzu auf meinen Blog tummelt. Bei Marie Kondo fehlt mir aber z.B. ganz stark der Aspekt der Nachhaltigkeit. Ich habe mir, wie du es mit der Handtaschen-Routine getan hast, für mich das Wichtigste von der Konmari-Methode mitgenommen 🙂
          LG Denise

  3. Also ich selbst kann den Hype um Marie Kondo überhaupt nicht nachvollziehen. Bin aber auch jemand, der gerne und viel von allein ausmistet und auch sortiert. Die Falttechnik kenne ich auch schon länger und wende sie auch an. Keine Ahnung woher. Ansonsten ein wirklich toller und informativer Beitrag, was das alles so bei Dir ausgelöst hat.
    Liebe Grüße
    Sandra

    1. Danke für deinen Kommentar 🙂 Jetzt im Nachhinein bin ich der Meinung, dass Marie Kondo nicht das beste Buch zum Ausmisten ist, aber halt das Bekannteste. Die Netflix-Serie hat mich sogar etwas abgeschreckt. Diesen Punkt werden ich noch im Artikel ergänzen. Für mich war das Buch aber ein ganz guter Startschuss einfach mal anzufangen!

      LG Denise

  4. Ich habe das Buch nicht gelesen und auch nicht die Netflix-Serie geschaut. Aber auf so vielen Blogs und in den Instagram Stories habe ich darüber gelesen. Ich bin von Grudn auf ein Mensch, der gut und viel ausmistet. Was ich aber mitgenommen habe, ist die Falttechnik! So wie du es auch schreibst: Man hat so einen guten Überblick über die Klamotten im Schrank.
    Liebe Grüße,
    Emilie

    1. Ich bin (bzw. war) leider nicht so ein ordentlicher Mensch. Die Falttechnik habe ich tatsächlich auch beibehalten, obwohl ich das überhaupt nicht erwartet habe, weil es mir total umständlich vorkam 😀 Ich mag es aber total wenn ich einen Überblick über alle Kleidungsstücke habe und alles so schön ordentlich aussieht.
      LG Denise

  5. Huhu Denise,
    ich habe den Hype zwar mitbekommen, muss allerdings sagen, dass ich bereits seit einigen Jahren immer mal wieder fleißig ausmiste. Ich glaube es ist auch echt wichtig, immer wieder dran zu bleiben. Über Jahre hinweg merkt man auch, was man wirklich braucht und was nur rumliegt.
    Tut mir auf jeden Fall immer gut neue Ordnung reinzubringen!

    Liebst,
    Jacky

    1. Das auf jeden Fall! Das am Ball bleiben finde ich auch total wichtig. Sonst hat man am Ende Berge von Gerümpel und ist noch weniger motiviert anzufangen 😀
      LG Denise

      1. Vor längerer Zeit habe ich mir die Bücher von ihr gekauft,lese mich aber jetzt erst ein.
        Sie ist für mich eine Frau,die Hilfe benötigt,unbedingt,die’s ist kein normales Verhalten.
        Japaner haben eh nicht viel Mobilar und Co in ihrem Haus.
        LG

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