Zuletzt aktualisiert: 22. August 2024
Was bedeutet eine Löffelliste? Alles, was du wissen musst
Hast du dich schon immer gefragt, was es mit dem Begriff Löffelliste auf sich hat? Welche Bedeutung steckt hinter dem Begriff und ist eine Löffelliste eigentlich das Gleiche wie eine Bucket List?
In diesem Beitrag verrate ich dir nicht nur, welche Bedeutung hinter dem Begriff Löffellist steckt, sondern gebe dir wertvolle Tipps mit an die Hand, wie du eine persönliche To-do-Liste fürs Leben schreibst.
- Definition – Was ist eine Löffelliste?
- Bedeutung: Warum heißt es Löffelliste?
- Warum eine Löffelliste schreiben? – 5 gute Gründe
- Löffelliste erstellen: In 3 Schritten zur persönlichen Löffelliste
- 4. Schritt: Schreibe deine finale Löffelliste auf
- Vorlagen für deine Löffelliste
- Was gehört auf eine Löffelliste?
Definition – Was ist eine Löffelliste?
Eine Löffelliste ist eine Aufzählung all jener Dinge, die man erleben möchte, bevor man stirbt. Angefangen vom Erlernen einer Fremdsprache hin zu exotischen Reisezielen oder sportlichen Herausforderungen. Eine Löffelliste ist eine höchst persönliche Angelegenheit. Was und wie viel auf der eigenen Löffelliste steht, ist für jeden individuell.
Bedeutung: Warum heißt es Löffelliste?
Die Bedeutung der Löffelliste geht auf die Redewendung „den Löffel abgeben“ zurück, welche umschreibt, dass jemand gestorben ist. Das Motiv des Löffel-Abgebens hat seine Wurzel im tiefen Mittelalter.
Herkunft des Begriffs – „Den Löffel abgegeben“
Bei der ärmeren, bäuerlichen Bevölkerung gab es überwiegend Brei zu essen. Gabel und Messer waren also nicht notwendig. Dafür war der Löffel, der heute eher unpersönliche Massenware ist, ein wertvoller, oft selbst geschnitzter Gegenstand. Nach der Mahlzeit wurde der dekorativ an die Wand gehängt.
Gibt jemand der Löffel ab, schließt er sich von der lebensnotwendigen Mahlzeit aus und stirbt im übertragenen Sinne. Demnach: Ende der Nahrungsaufnahme = Ende des Lebens.
Ein weiterer Ansatz zur Herkunft des Begriffs setzt ebenfalls im bäuerlichen Umfeld an: Zog in vergangenen Zeiten ein Knecht von einem Hof zum anderen weiter, ließ er dabei seinen Löffel zurück. Das Ausscheiden aus der Gemeinschaft steht ebenfalls für einen Umbruch und Abschluss einer Lebensphase.
Bucket List – Synonymer Begriff?
Im englischsprachigen Raum, wo eine Löffelliste deutlich populärer ist als hierzulande, wird der Begriff Bucket List verwendet. Der englische Begriff bezieht sich auf die Redewendung „to kick the bucket“. Diese Redewendung soll darauf zurückzuführen sein, dass im Mittelalter Hinrichtungen mit dem Galgen üblich waren und der Scharfrichter den Eimer weggetreten hat. Also ebenso wie bei der Löffelliste eine Redewendung, die sinnbildlich für den Tod steht.
Löffelliste Film – Das Beste kommt zum Schluss
Bekannt wurde die Löffelliste bzw. Bucket List durch den Film „Das Beste kommt zum Schluss“* (englischer Titel „The Bucket List“) mit Jack Nicholson und Morgan Freeman aus dem Jahr 2007.
In dem Film kommen in einem Krankenzimmer zwei Männer zusammen, die unterschiedlicher nicht sein können. Beide sind aber schwer krank. Einer von ihnen holt eine Liste hervor, die er als junger Mann begonnen hatte und auf der all jene Dinge stehen, die er in seinem noch langen Leben erleben wollte.
Letztlich schreiben sie gemeinsam eine Bucket List, die unter anderem einen Fallschirmsprung sowie einen Besuch des Taj Mahals und der Pyramiden beinhaltet, und arbeiten sie gemeinsam ab.
In der deutschen Version wurde der Begriff Bucket List mit Löffelliste übersetzt. Aktuell haben sich im deutschsprachigen Raum beide Begriffe gleichermaßen durchgesetzt. Beschreiben aber eins dasselbe.
Warum eine Löffelliste schreiben? – 5 gute Gründe
Die wenigsten Menschen beschäftigen sich mit der eigenen Endlichkeit. Der Tod macht uns Angst und ist oft mit Schmerzen verbunden. Wer denkt da schon gerne über sein eigenes Ableben nach. Schließlich ist es bei den meisten von uns gefühlt noch lange hin. Aber dieser Gedanke ist trügerisch.
Grund 1: Unser Leben ist endlich
Mal abgesehen davon, dass es leider oft sehr viel früher geschieht als vermutet, verschieben wir unsere Träume gerne immer weiter in die Zukunft. Bis aus einem „irgendwann“ Jahre werden und es irgendwann nicht mehr möglich. Deine Träume schriftlich festzuhalten hält dir ganz klar vor Augen: Deine Zeit endlich ist. Es ist gefährlich, Träume immer weiter in die Zukunft zu schieben.
Grund 2: Am Ende des Lebens nichts bereuen müssen
Eines der häufigsten Dinge, die Sterbende am Ende ihres Lebens bereuen, ist die Tatsache, dass sie ihr Leben nicht so gelebt haben, wie sie wollten (Bronnie Ware – 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen*). Mit vielen großartigen Erinnerung im Gepäck minimierst du das Risiko irgendwann zu bereuen, nicht mehr gereist oder dich mehr im Leben getraut zu haben.
Grund 3: Das geschriebene Wort schafft Verbindlichkeit
„Cool! Houserunning muss ich unbedingt auch mal machen!“ oder „Nächste Saison pflücken wir auch mal Erdbeeren auf einem Feld“ – Mal ganz ehrlich: Wie lange dauert es, bis du diese Vorhaben wieder vergessen hast. Die Verschriftlichung deiner Ideen hilft dir, deine Pläne nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und schafft Verbindlichkeit.
Grund 4: Du bekommst Klarheit über die Dinge, die du noch erleben willst
Mit einer Löffelliste richtest du den Fokus ganz auf dich und was du willst! Überwiegend sind es Ziele einer bestimmten Kategorie wie Reisen, sportliche oder kreative Erfolge, die immer wieder auftauchen.
Dadurch lernst du dich gutes Stück weit besser kennen und hinterfragst Prioritäten in deinem Leben. Bei mir hat sich mit dem Start meiner Löffellist bspw. die Einstellung zu Besitz und dem Thema Nachhaltigkeit und Minimalismus stark geändert.
Grund 5: Du wächst über dich hinaus
Hätte ich im Dezember 2017 (Start meiner Löffelliste) gedacht, dass ich in den nächsten Jahren eine Hauswand runterlaufen, an einer Zipline durch den Wald rase oder mir eine Riesenspinne auf die Hand setzen lasse? Definitiv nein! Mittlerweile bin ich viel mutiger geworden. Ich fühle mich lebendiger und setzte mit immer größere Ziele! Ich bin mir sicher: Dir wird es genauso gehen!
Überzeugt? Noch mehr Vorteile einer Bucket List, findest du in meinem Beitrag: 7 Gründe, warum eine Bucket List dein Leben verändert
Löffelliste erstellen: In 3 Schritten zur persönlichen Löffelliste
Menge und Art von Erlebnissen und Zielen auf deiner Liste ist von Mensch zu Mensch zu verschieden wie die eigene DNA.
Zum Erstellen einer Löffelliste empfehle ich dir aber folgende Reihenfolge.
Schritt 1: Ideen für deine Löffelliste brainstormen
Mache es dir mit einer Kanne deines Lieblingstees gemütlich und stelle dir folgende Fragen:
- Was wolltest du immer schon mal machen?
- Was würdest du machen, wenn Geld keine Rolle spielt?
- Was möchtest du erreichen oder erleben, auch wenn es auf den ersten Blick komplett unrealistisch erscheint?
- Wenn du an letztes Jahr oder die letzten 10 Jahre denkst.
- Welche Erlebnisse sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
- Wozu hat dir bislang der Mut gefehlt?
- Wovon hast du als Kind immer geträumt?
- Welche Ziele hast du bei deinen Hobbys, im Privaten oder im Berufsleben?
- Noch mehr Fragen findest du hier: 25 hilfreiche Fragen für deine Bucket List
Ganz wichtig: Deine innerer Kritiker hat jetzt einmal Pause. Du darfst und sollst an dieser Stelle groß denken. Schränke dich nicht selbst ein. Schreibe wirklich alles auf, was dir in den Sinn kommt. Je mehr Ideen, desto besser. Auf der anderer Seite kannst du aber auch alltägliche, scheinbar banale Dinge ergänzen. Mein Lieblingsbeispiel ist hier immer Erdbeeren auf einem Feld pflücken oder Sushi selbermachen. Klingt total simpel, aber für mich waren es ein Ziele, die ich mit erfüllen wollte.
Diese vermeintlich kleineren Ziele (oder auch Mikroabenteuer) helfen dir, am Ball zu bleiben und motivieren dich. Hast du nur schwer erreichende Ziele wie einen Marathon oder eine Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn, kommst du nur alle paar Monate oder Jahre dazu ein Häkchen zu machen. Hast du leichtere Ziele auf deiner Löffelliste, ist diese in deinem Alltag gleich viel präsenter. Aus Erfahrung kann ich sagen: Jedes Häkchen –egal wie groß oder kleine das Erlebnis – motiviert, das nächste Ziel in Angriff zu nehmen.
Deine Löffelliste ist auch nicht in Stein gemeißelt. Du kannst selbstverständlich Ideen auch wieder löschen oder neue Ideen ergänzen.
Schritt 2: Hol dir Inspiration für deine Löffelliste
Bei anderen inspirieren lassen, ist ausdrücklich erlaubt. Ideen bekommst du z. B. hier:
- Meine Löffelliste (hier findest du meine ganz persönlichen Träume, Wünsche und Ziele)
- Sammlung von 300+ Bucket List Ideen, verrückten Bucket List Ideen oder Reise Bucket List Ideen
- Bucket List Büchern (hier zu meinen Empfehlungen)
- Anbieter wie Jochen Schweizer* und MyDays
- Online-Communities wie bucketlist.net
- Auf meinem Pinterest Profil
- Frag Freunde und Familien und finde so direkt noch ein paar Mitstreiter
- Es müsse nicht immer ferne Orte sein. Schau auf Google Maps, was es in deiner Heimat zu entdecken gibt
Schritt 3: Organisiere dich und deine Löffelliste
Mitunter hast du jetzt eine Liste von mehreren Dutzend, wenn nicht sogar hunderten Ideen. Meine Empfehlung ist es daher, die Löffelliste nach Kategorien einzuteilen. Das verschafft dir einen besseren Überblick und du findest deine Punkte schneller wieder.
Die Kategorisierung hilft dir auch deine Löffelliste ausgeglichen zu halten. Hättest du beispielsweise nur Reiseziele auf deiner Liste stehen
Eine Kategorisierung hilft dir, den Überblick zu behalten und sorgt für Abwechslung.
- Reisen
- Weiterbildung
- finanzielle Ziele
- Kulinarische Ziel
- Berufliche Ziele
- Kreativität
- soziales Engagement
- Spiritualität
- Sport
- Beziehungen
- Abenteuer
- Gesundheit
- Kultur
- …
Bevor du deine finale Löffelliste schreibst, ist auch zu empfehlen, die einzelnen Punkte noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Das muss nicht unbedingt heißen, dass du Punkte löschst, sondern eher, dass du sie noch einmal auf Praktikabilität prüfst.
So ist der Punkt „die Welt bereisen“ viel zu unkonkret. Wo genau möchtest du hinreisen? Willst du die nächste Großstadt erkunden oder planst du eine großangelegte Weltreise? Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr derart vage Ziele umsetzt, ist gering. Du kennst es vielleicht von den Neujahrsvorsätzen.
Wenn du das Brainstorming ernst genommen und wirklich alle Ziele – egal, wie groß sie sind – aufgeschrieben hast, werden vielleicht auch einige Ziele dabei sein, die einfach unrealistisch sind.
Nehmen wir als Extrembeispiel den Wunsch, auf dem Mond zu spazieren. Theoretisch ist die Erfüllung dieses Wunsches zwar möglich, aber für dich ist ein Mondspaziergang in den nächsten Jahren doch eher unwahrscheinlich. Hör in dich hinein, was genau dich an dieser Idee so fasziniert. Ist es die Schwerelosigkeit? Die Fahrt im Raumschiff? Oder bist du doch ein totaler Startrek-Fan? So könntest du dir mit einem Parabel-Flug oder dem Besuch in einem Raumfahrtmuseum einen Wunsch erfüllen.
4. Schritt: Schreibe deine finale Löffelliste auf
Gratulation, du hast es fast geschafft! Jetzt, wo alle wichtigen Punkte für deine Bucket List feststehen, geht es ans Erstellen der Liste.
Dieser Schritt ist optional. Deine Bucket List könnte auch einfach der Notizzettel aus dem vorherigen Schritt sein. Aber bedenke: Es geht um deine größten Träume und Ziele im Leben. Warum sie nicht in einer ansprechenden und übersichtlichen Form präsentieren?
Du kannst dich zwischen einer digitalen oder handschriftlichen Liste entscheiden. Die Vor- und Nachteile beider Varianten findest du in diesem Beitrag: Handgeschriebene vs. digitale Bucket List – Was ist besser?
Vorlagen für deine Löffelliste
Eine Vorlage für deine persönliche Liste kannst du dir hier herunterladen:
eine Sammlung aller meiner Bucket List Vorlagen als PDF-Dateien zum Ausdrucken findest du hier: Bucket List Vorlagen
Was gehört auf eine Löffelliste?
Es gibt nicht „die Löffelliste“. Ich rate dir, nicht einfach ausgefallene Ideen von anderen Listen zu übernehmen, ohne dir sicher zu sein, dass es auch wirklich sein Wunsch ist. Du lebst auch ganz gut, wenn du nicht die Klassiker wie einen Fallschirmsprung, ein Kuss auf dem Eiffelturm oder eine Weltreise auf deiner Liste hast.
Inspiration holen ist natürlich erlaubt. Hier ein Ausschnitt aus meiner Löffelliste:
- Eine Detox-Kur machen
- Italienisch lernen
- Einen Pullover stricken
- Ein Buch selbst binden
- Für eine gute Sache demonstrieren
- Schwerelosigkeit erleben
- Gleitschirm fliegen
- Eisbaden oder in die Kältekammer
- Eine Kuh melken
- Im Toten Meer schwimmen
- Unter einem Wasserfall stehen
- Das König der Löwen Musical sehen
- An einer Ausgrabung teilnehmen
- Etwas in Zement schreiben
- Eine Weihnachtskrippe selber bauen
- An einem Dark Dinner teilnehmen
- Wein aus meinem Geburtsjahr trinken
- Eine Schneeschuhwanderung machen
- Eisberge sehen
- In einer heißen Quelle baden
- New York besuchen
- Auf den Kilimandscharo steigen
Es muss auch nicht immer die ganz große Liste für den Rest deines Lebens sein. Du kannst auch kleiner anfangen und dir eine To-do-Liste für den nächsten Sommer erstellen (wahlweise Winter, Herbst oder Frühling) oder erst mal nur bis zu deinem nächsten runden Geburtstag. Natürlich kannst du mit deinem Liebsten oder deiner Liebsten auch eine gemeinsame Liste für Paare erstellen.
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Denise Ni
Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama
Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.
Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).
Da hast du vollkommen recht, wenn man nur darüber spricht, sind solche Vorhaben schnell wieder vergessen! Es gibt auch noch so viele Dinge, die ich gern tun würde! Zum Beispiel einmal vor den Pyramiden in Gizeh stehen, Irland sehen und den Mann meiner Träume finden! Mal schauen, was davon wahr wird 🙂
Liebe Grüße
Jana
Keine Ahnung warum, aber ich habe mir noch nie Gedanken über eine Bucketlist gemacht. Mag daran liegen, dass ich alles mache, woran mir wirklich etwas liegt und sehr gut unterscheiden kann zwischen Wünschen die ich wirklich habe und welchen die ich cool finden würde. Ein Beispiel: ich wollte unbedingt einen großen Webstuhl haben und weben lernen, beides habe ich mir erfüllt. Ich fände es cool Klavier spielen zu können. Der Gedanke daran täglich Klavier zu üben macht dagegen keinen Spaß in meinem Kopf. Ganz klar, habe ich kein Klavier.
Alles Liebe
Annette