Warum heißt es Löffelliste?

Zuletzt aktualisiert: 27. Dezember 2023

Warum heißt es eigentlich Löffelliste?

Hast du dich schon immer gefragt, was es mit dem Begriff Löffelliste auf sich hat? Welche Bedeutung steckt hinter dem Begriff und ist eine Löffelliste eigentlich das Gleiche wie eine Bucket List?

In diesem Beitrag verrate ich dir nicht nur, welche Bedeutung hinter dem Begriff Löffellist steckt, sondern gebe dir wertvolle Tipps mit an die Hand, wie du eine persönliche To-do-Liste fürs Leben schreibst.

Definition – Was ist eine Löffelliste?

Eine Löffelliste ist eine Aufzählung all jener Dinge, die man erleben möchte, bevor man stirbt. Angefangen vom Erlernen einer Fremdsprache hin zu exotischen Reisezielen oder sportlichen Herausforderungen. Eine Löffelliste ist eine höchst persönliche Angelegenheit. Was und wie viel auf der eigenen Löffelliste steht, ist für jeden individuell.

Definition des Begriffs Löffelliste
Definition Löffelliste

Bedeutung: Warum heißt es Löffelliste?

Die Bedeutung der Löffelliste geht auf die Redewendung „den Löffel abgeben“ zurück, welche umschreibt, dass jemand gestorben ist. Das Motiv des Löffel-Abgebens hat seine Wurzel im tiefen Mittelalter.

Herkunft des Begriffs – „Den Löffel abgegeben“

Bei der ärmeren, bäuerlichen Bevölkerung gab es überwiegend Brei zu essen. Gabel und Messer waren also nicht notwendig. Dafür war der Löffel, der heute eher unpersönliche Massenware ist, ein wertvoller, oft selbst geschnitzter Gegenstand. Nach der Mahlzeit wurde der dekorativ an die Wand gehangen.

Gibt jemand der Löffel ab, schließt er sich von der lebensnotwendigen Mahlzeit aus und stirbt im übertragenen Sinne. Demnach: Ende der Nahrungsaufnahme = Ende des Lebens.

Holzlöffel

Ein weiterer Ansatz zur Herkunft des Begriffs setzt ebenfalls im bäuerlichen Umfeld an: Zog in vergangenen Zeiten ein Knecht von einem Hof zum anderen weiter, ließ er dabei seinen Löffel zurück. Das Ausscheiden aus der Gemeinschaft steht ebenfalls für einen Umbruch und Abschluss einer Lebensphase.

Bucket List – Synonymer Begriff?

Im englischsprachigen Raum, wo eine Löffelliste deutlich populärer ist als hierzulande, wird der Begriff Bucket List verwendet. Der englische Begriff bezieht sich auf die Redewendung „to kick the bucket“. Diese Redewendung soll darauf zurückzuführen sein, dass im Mittelalter Hinrichtungen mit dem Galgen üblich waren und der Scharfrichter den Eimer weggetreten hat. Also ebenso wie bei der Löffelliste eine Redewendung, die sinnbildlich für den Tod steht.

Bucket List Film – Das Beste kommt zum Schluss

Bekannt wurde die Löffelliste bzw. Bucket List durch den Film „Das Beste kommt zum Schluss“* (englischer Titel „The Bucket List“) mit Jack Nicholson und Morgan Freeman aus dem Jahr 2007.

Indem Film kommen in einem Krankenzimmer zwei Männer zusammen, die unterschiedlicher nicht sein können. Beide sind aber schwerkrank. Einer von ihnen holt eine Liste hervor, die er als junger Mann begonnen hatte und auf der all jene Dinge stehen, die er in seinem noch langen Leben erleben wollte.

Bucket List Film "Das Beste kommt zum Schluss"
Film: Das Beste kommt zum Schluss

Letztlich schreiben sie gemeinsam eine Bucket List, die unter anderem einen Fallschirmsprung, sowie einen Besuch des Taj Mahals und der Pyramiden beinhaltet, und arbeiten sie gemeinsam ab.

In der deutschen Version wurde der Begriff Bucket List mit Löffelliste übersetzt. Aktuell haben sich im deutschsprachigen Raum beide Begriffe gleichermaßen durchgesetzt. Beschreiben aber eins dasselbe.

Warum eine Löffelliste schreiben? – 5 gute Gründe

Die wenigsten Menschen beschäftigen sich mit der eigenen Endlichkeit. Der Tod macht uns Angst und ist oft mit Schmerzen verbunden. Wer denkt da schon gerne über sein eigenes Ableben nach. Schließlich ist es bei den meisten von uns gefühlt noch lange hin. Aber dieser Gedanke ist trügerisch.

Grund 1: Unser Leben ist endlich

Mal abgesehen davon, dass es leider oft sehr viel früher geschieht als vermutet, verschieben wir unsere Träume gerne immer weiter in die Zukunft. Bis aus einem „irgendwann“ Jahre werden und es irgendwann nicht mehr möglich. Deine Träume aufzuschreiben hält dir ganz klar vor Augen: Deine Zeit endlich ist. Es ist gefährlich, Träume immer weiter in die Zukunft zu schieben.

Grund 2: Am Ende des Lebens nichts bereuen müssen

Einer der häufigsten Dinge, die Sterbende am Ende ihres Leben bereuen, ist die Tatsache, dass sie ihr Leben nicht so gelebt haben, wie sie wollten (Bronnie Ware – 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen*). Mit vielen großartigen Erinnerung im Gepäck minimierst du das Risiko irgendwann zu bereuen nicht mehr gereist oder dich mehr im Leben getraut zu haben.

Grund 3: Das geschriebene Wort schafft Verbindlichkeit

„Cool! Houserunning muss ich unbedingt auch mal machen!“ oder „Nächste Saison pflücken wir auch mal Erdbeeren auf einem Feld“ – Mal ganz ehrlich: Wie lange dauert es bis du diese Vorhaben wieder vergessen hast. Die Verschriftlichung deiner Ideen hilft dir, deine Pläne nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und schafft Verbindlichkeit.

Grund 4: Du bekommst Klarheit über die Dinge, die du noch erleben willst

Mit einer Löffelliste richtest du den Fokus ganz auf dich und was du willst! Meist sind es Ziele einer bestimmten Kategorie wie z. B. Reisen, sportliche oder kreative Erfolge, die immer wieder auftauchen.

Mammutmarsch Startlinie
Mammutmarsch in Duisburg

Dadurch lernst du dich gutes Stück weit besser kennen und hinterfragst Prioritäten in deinem Leben. Bei mir hat sich mit dem Start meiner Löffellist bspw. die Einstellung zu Besitz und dem Thema Nachhaltigkeit stark geändert.

Mehr hierzu in den Beitrag: Minimalistisch leben – Darum ist weniger mehr

Grund 5: Du wächst über dich hinaus

Hätte ich im Dezember 2017 (Start meiner Löffelliste) gedacht, dass ich in den nächsten Jahren eine Hauswand runterlaufen, an einer Zipline durch den Wald rase oder mir eine Riesenspinne auf die Hand setzen lasse? Definitiv nein! Mittlerweile bin ich viel mutiger geworden. Ich fühle mich lebendiger und setzte mit immer größere Ziele! Ich bin mir sicher: Dir wird es genauso gehen!

Überzeugt? Noch mehr Vorteile einer Bucket List, findest du in meinem Beitrag: 7 Gründe, warum eine Bucket List dein Leben verändert

Löffelliste erstellen: Schritt für Schritt zur persönlichen Wunschliste

Menge und Art von Erlebnissen und Zielen auf deiner Liste ist von Mensch zu Mensch zu verschieden wie die eigene DNA.

Zum Erstellen einer Löffelliste empfehle ich dir aber folgende Reihenfolge:

1. Brainstorming: Mache es dir mit einer Kanne deines Lieblingstees gemütlich und stelle dir folgende Fragen:

  • Was wolltest du immer schon mal machen?
  • Was würdest du machen, wenn Geld keine Rolle spielt?
  • Was möchtest du erreichen oder erleben, auch wenn es auf dem ersten Blick total unrealistisch erscheint?
  • Wenn du an letztes Jahr oder die letzten 10 Jahre denkst.
  • Welche Erlebnisse sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
  • Wozu hat dir bislang der Mut gefehlt?

Noch mehr Fragen, die du dir stellen kannst, findest du in dem Beitrag: In 3 Schritten zur Bucket List inkl. Vorlage

2. Hol dir Inspiration: Bei anderen inspieren lasse ist ausdrücklich erlaubt. Ideen bekommst du z. B. hier:

3. Teile deine Bucket List in Kategorien ein: Eine Kategorisierung hilft dir, den Überblick zu behalten und sorgt für Abwechslung.

  • Reisen
  • Weiterbildung
  • finanzielle Ziele
  • Kulinarische Ziel
  • Berufliche Ziele
  • Kreativität
  • soziales Engagement
  • Spiritualität
  • Sport
  • Beziehungen
  • Abenteuer
  • Gesundheit
  • Kultur

Eine Vorlage für deine persönliche Liste kannst du dir hier runterladen:

Meine Löffelliste (Vorlage zum Download)
Vorlage Löffelliste

Download

Was gehört auf eine Löffelliste?

Es gibt nicht „die Löffelliste“. Ich rate dir, nicht einfach ausgefallene Ideen von anderen Listen zu übernehmen, ohne dir sicher zu sein, dass es auch wirklich sein Wunsch ist. Du lebst auch ganz gut, wenn du nicht die Klassiker wie einen Fallschirmsprung, ein Kuss auf dem Eiffelturm oder eine Weltreise auf deiner Liste hast.

Inspiration holen ist natürlich erlaubt. Hier ein Ausschnitt aus meiner Löffelliste:

  • Eine Detox-Kur machen
  • Italienisch lernen
  • Einen Pullover stricken
  • Ein Buch selber binden
  • Für eine gute Sache demonstrieren
  • Schwerelosigkeit erleben
  • Gleitschirm fliegen
  • Eisbaden
  • Eine Kuh melken
  • Im Toten Meer schwimmen
  • Unter einem Wasserfall stehen
  • Das König der Löwen Musical sehen
  • An einer Ausgrabung teilnehmen
  • Etwas in Zement schreiben
  • Eine Weihnachtskrippe selber bauen
  • An einem Dark Dinner teilnehmen
  • Wein aus meinem Geburtsjahr trinken
  • Eine Schneeschuhwanderung machen
  • Eisberge sehen
  • In einer heißen Quelle baden
  • New York besuchen
  • Auf den Kilimandscharo steigen

Es muss auch nicht immer die ganz große Liste für den Rest deines Lebens sein. Du kannst auch kleiner anfangen und dir eine To-do-Liste für den nächsten Sommer erstellen (wahlweise Winter, Herbst oder Frühling) oder erst mal nur bis zu deinem nächsten runden Geburtstag. Natürlich kannst du mit deinem Liebsten oder deiner Liebsten auch eine gemeinsame Liste für Paare erstellen.

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Denise Ni

Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama

Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.

Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).

2 Kommentare zu „Warum heißt es eigentlich Löffelliste?“

  1. Da hast du vollkommen recht, wenn man nur darüber spricht, sind solche Vorhaben schnell wieder vergessen! Es gibt auch noch so viele Dinge, die ich gern tun würde! Zum Beispiel einmal vor den Pyramiden in Gizeh stehen, Irland sehen und den Mann meiner Träume finden! Mal schauen, was davon wahr wird 🙂

    Liebe Grüße
    Jana

  2. Keine Ahnung warum, aber ich habe mir noch nie Gedanken über eine Bucketlist gemacht. Mag daran liegen, dass ich alles mache, woran mir wirklich etwas liegt und sehr gut unterscheiden kann zwischen Wünschen die ich wirklich habe und welchen die ich cool finden würde. Ein Beispiel: ich wollte unbedingt einen großen Webstuhl haben und weben lernen, beides habe ich mir erfüllt. Ich fände es cool Klavier spielen zu können. Der Gedanke daran täglich Klavier zu üben macht dagegen keinen Spaß in meinem Kopf. Ganz klar, habe ich kein Klavier.
    Alles Liebe
    Annette

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