Bettruhe in der Schwangerschaft

Bettruhe in der Schwangerschaft – 25 Ideen, um dir die Zeit zu vertreiben

Bettruhe in der Schwangerschaft ist eine große Belastung, insbesondere wenn es einen früh in der Schwangerschaft trifft. Eine Erfahrung, die ich zweimal – in unterschiedlicher Intensität – machen musste. 

Vom aktiven Alltag plötzlich zur Immobilität gezwungen zu werden, bringt nicht nur körperliche Einschränkungen mit sich, sondern fordert auch emotional und mental heraus. Die Tage können lang werden, die Sorgen um das Wohl des Babys nagen an einem, und die Isolation ist oft schwer zu ertragen.

Es ist mir selbst nicht immer leichtgefallen, die Situation zu akzeptieren. Trotzdem habe ich gelernt, dass es wichtig ist, einen Weg zu finden, um das Beste aus dieser Zeit zu machen. Mit der richtigen Einstellung und ein paar gezielten Ideen kannst du diese Phase erträglicher und sogar bereichernd gestalten. 

In diesem Beitrag teile ich mit dir, was mir geholfen hat: kleine Aktivitäten, die den Tag strukturieren, kreative Projekte, um sich zu beschäftigen, und Strategien, um die psychischen Belastungen zu lindern. Vielleicht können dir meine Erfahrungen dabei helfen, auch deine Bettruhe etwas positiver zu erleben und diese schwierige Zeit mit Zuversicht zu füllen.

Liegeschwangerschaft: Wenn auf einmal alles anders wird als gedacht

Eine Liegeschwangerschaft stellt das Leben vieler Schwangerer oft völlig unerwartet und drastisch auf den Kopf. Von einem Moment auf den anderen sind alltägliche Aktivitäten stark eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich, und stattdessen wird strikte Ruhe verordnet. 

Für viele Betroffene bedeutet dies nicht nur eine erhebliche körperliche Einschränkung, sondern auch eine enorme psychische Belastung. Die Sorge um das Baby und der Verlust der Selbstbestimmung können die mentale Gesundheit erheblich beeinträchtigen.

Gründe für eine Liegeschwangerschaft

Eine Liegeschwangerschaft wird häufig verordnet, wenn Risiken für die Mutter oder das ungeborene Kind bestehen, die durch körperliche Aktivität verstärkt werden könnten. Typische Gründe sind vorzeitige Wehen, Blutungen, eine Muttermundschwäche (Zervixinsuffizienz), Symphysenlockerung oder auch eine Mehrlingsschwangerschaft. Ziel der Bettruhe ist es, die Schwangerschaft zu stabilisieren und das Risiko einer Frühgeburt zu minimieren.

Arten der Bettruhe: leicht, moderat oder streng

Bettruhe ist nicht immer gleich Bettruhe – es gibt unterschiedliche Formen, die je nach Schweregrad der Situation variieren:

  • Schonung: Dies ist die mildeste Form der Bettruhe. Es bedeutet, dass du dich regelmäßig hinlegen sollst, um dich auszuruhen. Auf anstrengende Tätigkeiten wie Sport, schweres Heben, lange Spaziergänge oder Geschlechtsverkehr solltest du verzichten. Dennoch darfst du dich frei bewegen und kleinere Aktivitäten ausführen, solange du auf die Signale deines Körpers achtest.
  • Leichte Bettruhe: Sitzen und kleinere Aktivitäten sind erlaubt, zum Beispiel am Tisch essen, lesen oder Handarbeiten. Die werdende Mutter sollte sich dabei jedoch schonen und keine anstrengenden Tätigkeiten ausführen.
  • Moderate Bettruhe: Hier wird empfohlen, sich vorwiegend hinzulegen, gelegentliches Aufstehen, zum Beispiel zur Toilette oder zum Duschen, ist jedoch möglich.
  • Absolute/Strenge Bettruhe: Dies bedeutet, fast ausschließlich zu liegen, evtl. sogar mit höher gestellten Becken. Das Ziel ist, jeglichen Druck auf die Gebärmutter zu vermeiden und alle Belastungen zu reduzieren. In der Regel bist du bei dieser Form der Bettruhe im Krankenhaus.

Psychische Ausnahmesituation: Sorgen und Isolation

Eine Liegeschwangerschaft kann schnell zu einer psychischen Ausnahmesituation führen. Das Gefühl, nicht mehr selbstständig am Leben teilnehmen zu können, während draußen der Alltag weitergeht, verstärkt oft die Sorgen und Ängste. 

Isolation und das ständige Gefühl des „Nichtstuns“ können intensives Grübeln fördern – vor allem, wenn man beginnt, medizinische Informationen zu googeln (so viel zu „don’t google with a Kugel“) oder sich tiefgehend mit möglichen Risiken auseinanderzusetzen.

Körperliche Auswirkungen von wochen- oder monatelangem Liegen

Bettruhe mag für Außenstehende oft nach einer willkommenen Pause klingen, doch die Realität sieht anders aus. Das ist es aber definitiv nicht.

Das lange Liegen hat nicht nur psychische, sondern auch erhebliche körperliche Auswirkungen. Die eingeschränkte Bewegung führt dazu, dass die Muskelmasse rapide abnimmt – bereits nach vier Wochen Bettruhe können bis zu 40 % der Muskelkraft verloren gehen. Dieser Muskelschwund betrifft nicht nur die Beinmuskulatur, sondern auch den Rumpf, was die allgemeine Stabilität weiter beeinträchtigt.

Ein weiteres großes Risiko stellt die Gefahr von Thrombosen dar. Bei langem Liegen wird die Blutzirkulation verlangsamt, was das Risiko für Blutgerinnsel erhöht. Thrombosen können besonders gefährlich werden, wenn sie zu einer Lungenembolie führen. Daher bekommst du dann in der Regel (schmerzhafte – Autsch) Thrombosespritzen.

Zudem kann die mangelnde Bewegung den Stoffwechsel verlangsamen und die Verdauung beeinträchtigen, was zu Beschwerden wie Verstopfung führen kann. Auch das Herz-Kreislauf-System leidet unter der geringen Aktivität, wodurch Schwindelgefühle beim Aufstehen entstehen können.

Bettruhe im Krankenhaus oder Zuhause?

Ob die Bettruhe zu Hause oder im Krankenhaus verbracht wird, hängt von der individuellen medizinischen Situation und den Empfehlungen der behandelnden Ärzte ab:

  •  Bettruhe im Krankenhaus bietet den Vorteil ständiger medizinischer Überwachung und schnellen Eingreifens im Notfall. Dies gibt zusätzliche Sicherheit, bedeutet jedoch auch weniger Privatsphäre und eine ungewohnte Umgebung.
  • Bettruhe zu Hause kann angenehmer sein, weil das gewohnte Umfeld oft beruhigend wirkt und die Unterstützung durch Familie leichter verfügbar ist. Hier ist jedoch eine gute medizinische Betreuung wichtig, um eventuelle Risiken zu minimieren.

Kontroverse um Bettruhe: Was sagen die Leitlinien?

Bettruhe in der Schwangerschaft wird heutzutage kontrovers diskutiert. Aktuelle Leitlinien und Studien empfehlen, Bettruhe nur noch selten als Therapie einzusetzen, da erhebliche Risiken wie Thrombosegefahr, Muskelschwund und Kreislaufprobleme überwiegen. 

Eine Cochrane-Übersicht aus 2015 fand keine signifikanten Unterschiede in der Frühgeburtenrate zwischen Schwangeren mit und ohne Bettruhe, was den Nutzen dieser Maßnahme infrage stellt. Auch bei Mehrlingsschwangerschaften konnte Bettruhe weder das Risiko einer Frühgeburt noch die perinatale Mortalität senken. 

Dennoch wird Bettruhe weiterhin häufig verordnet, da viele Hebammen und Frauenärzte glauben, dass körperliche Schonung sicherer ist. 

Für mich als Schwangere fühlte sich die Bettruhe trotz aller Herausforderungen sicherer an als zu viel körperliche Aktivität. Auch wenn die Zeit sehr belastend war, gab es mir ein Gefühl von Kontrolle und Schutz für das Baby. Ich konnte irgendwas tun, indem ich nichts tue.

Allgemeine Tipps bei Bettruhe in der Schwangerschaft

Bettruhe kann besonders herausfordernd sein, vor allem wenn sie über längere Zeiträume andauert. Mit einer guten Struktur und klaren Maßnahmen lässt sich diese Zeit jedoch positiver gestalten. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:

Eine feste Routine schaffen

Eine feste Routine gibt deinem Tag Struktur und verhindert, dass alles in eine langweilige Monotonie verfällt. Plane deinen Tagesablauf fest ein, mit regelmäßigen Schlafzeiten, Mahlzeiten und Aktivitäten.

Zum Beispiel: Frühstücken, Zähne putzen, eine deiner Lieblingsserie schauen und dabei häkeln, eine Stunde lesen, mit Freunden und Familie telefonieren, Mittagessen planen, eine Weiterbildung anschauen und abends ein Tagebuch führen. 

Ein geregelter Tagesablauf bringt nicht nur mehr Stabilität, sondern sorgt auch für Wohlbefinden und gibt dir kleine Orientierungspunkte im Alltag.

Positives Mindset und Umfeld schaffen

Ein positives Mindset ist entscheidend, um die Zeit der Bettruhe zu bewältigen. Es ist normal, das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen – besonders, wenn du älteren Kindern hast oder eine ganze Jahreszeit im Bett verbringen musst. 

Versuche jedoch, dich darauf zu fokussieren, dass du gerade das Beste für dein Baby tust. Lieber selbst liegen als später das Baby im Krankenhaus zu sehen – diese Perspektive hilft oft, die Situation besser anzunehmen. 

Lebe von Tag zu Tag, ohne dir zu viele Sorgen über die Zukunft zu machen. Ich habe mir einen Kalender gebastelt, in dem ich für jeden Tag, den wir geschafft haben, ein Kreuzchen gemacht habe. Setze dir viele kleine Meilensteine und feiere sie. Positive Affirmationen, wie die Vorstellung, dein Baby im Arm zu halten oder mit ihm im Tragetuch spazieren zu gehen, können dir helfen, motiviert zu bleiben.

Um dein positives Mindset zu unterstützen, ist auch dein Umfeld wichtig. Umgib dich nur mit Dingen, die dir guttun: Fotos deiner Lieben, schöne Blumen, deine Lieblingsbücher oder eine angenehme Duftkerze. Auch Musik kann helfen, die Stimmung zu heben und Entspannung zu bringen. Achte darauf, negative Einflüsse so weit wie möglich zu vermeiden, damit du mental in Balance bleibst.

Babyfüße

Alles Wichtige in Griffweite

Sorge dafür, dass alle wichtigen Dinge, die du im Alltag benötigst, in deiner Nähe sind. Dazu gehören Getränke, Snacks, Bücher, Tablet, Pflegeprodukte oder Notizbücher. Ein Klapptisch am Bett* war für mich unverzichtbar. Alles Griffbereit zu haben reduziert Stress und ermöglicht es dir, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren: deine Ruhe.

Beschäftigung planen

Beschäftigung ist einer der wichtigsten Schlüssel, um die Zeit der Bettruhe gut zu überstehen. Eine Studie zeigt, dass Beschäftigung hilft, Langeweile und negative Gedanken zu reduzieren. Plane gezielt Aktivitäten, die dich interessieren: Lesen, Häkeln, Puzzeln oder Online-Kurse (hierzu gleich mehr).

Beschäftigung lenkt ab, gibt dir ein Gefühl der Erfüllung und hilft, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Sie sorgt dafür, dass du dich auf positive Dinge konzentrierst und nicht in Grübeleien verfällst.

Aufgaben delegieren und Listen schreiben

Während der Bettruhe kannst du viele Dinge nicht selbst erledigen, daher ist Delegieren essenziell. Erstelle Listen für deinen Partner, Familie oder Freunde, damit sie genau wissen, was erledigt werden muss. Das entlastet dich und nimmt dir die Sorge, ständig im Kopf zu haben, was noch alles zu tun ist. Außerdem fühlt sich dein Umfeld so eher eingebunden und weiß, wie es dir konkret helfen kann.

In manchen Fällen kannst du auch eine Haushaltshilfe verordnet bekommen, um dich bei alltäglichen Aufgaben zu unterstützen und die Belastung zu reduzieren.

Ideen Bettruhe Schwangerschaft: Was kann man machen?

Dein Körper und dein Baby benötigen diese Ruhe – und mit ein paar gezielten Aktivitäten kannst du dir die Zeit nicht nur vertreiben, sondern auch bereichernd gestalten. Hier sind einige Ideen, die dir dabei helfen können, die Zeit während der Bettruhe so angenehm und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.

Führe ein Schwangerschaftstagebuch

Ein Schwangerschaftstagebuch zu führen ist eine wunderbare Art, die schwierige (aber dennoch auch besondere) Zeit der Schwangerschaft festzuhalten und dich mit deinem Baby zu verbinden. Schreibe deine Gefühle, Sehnsüchte und Erfahrungen auf – egal, ob gute oder herausfordernde Momente. Solch ein Tagebuch kann dir helfen, deine Gedanken zu sortieren und ein emotionales Ventil zu finden.

Du kannst auch liebevolle Briefe an dein Baby schreiben, in denen du deine Vorfreude und Wünsche ausdrückst. Diese Briefe können später zu einer wertvollen Erinnerung für dich und dein Kind werden. Ebenso kannst du Pläne für die Zeit nach der Geburt schmieden und festhalten, welche Aktivitäten und Ausflüge du gemeinsam erleben möchtest.

Mein Tipps ist dieses Buch von Amazon*. Wenn du lieber ganz frei schreiben möchtest, empfiehlt sich auch ein schönes Notizbuch oder Bulletjournal.

Online-Shopping für dein Baby

Baby-Shopping geht zum Glück auch im Liegen. Statt durch die Gänge von Babyläden zu schlendern, sind es dann halt die Warenkörbe von Online-Shops. Dafür hast du aber auch genug Zeit, Preise zu beobachten und garantiert die schönsten Stücke für deinen Liebling auszuwählen.

 Malen

Malen ist eine kreative und beruhigende Aktivität, die sich perfekt für die Zeit während der Bettruhe eignet, insofern du dich noch etwas aufrichten darfst. Besonders beliebt sind Malen-nach-Zahlen-Bücher für Erwachsene* oder Mandalas*. Diese Art von Malbüchern erfordert keine Vorkenntnisse und sorgt dennoch für tolle Ergebnisse.

Das Ausmalen von Mandalas oder vorgegebenen Bildern hilft dir, Stress abzubauen und deine Gedanken zu ordnen. Es ist eine meditative Tätigkeit, die dich mitunter etwas entspannen lässt.

  Bücher lesen

Die Zeit der Bettruhe ist ideal, um endlich die Bücher zu lesen, die man schon immer lesen wollte. Ob Bestseller, die dich schon lange interessieren, oder Klassiker der Weltliteratur wie „Stolz und Vorurteil“ oder „Der große Gatsby“ – jetzt hast du die Gelegenheit, dich darauf zu konzentrieren. Bücher bieten eine wunderbare Flucht aus dem Alltag und entführen dich in andere Welten. 

Leben ohne Reue von Bronnie Ware

In diesem Blogbeitrag findest du Bücher, die ich nur wärmstens empfehlen kann: 9 Bücher, die mein Leben verändert haben

  Podcast oder Hörbücher hören

Podcasts und Hörbücher sind ideal, um die Zeit während der Bettruhe sinnvoll zu verbringen. Ob True Crime, Kaulitz Hills oder Wissens-Podcasts – es gibt unzählige Möglichkeiten, sich unterhalten und inspirieren zu lassen. Du kannst in deine Lieblingsgenres eintauchen oder ganz neue Themen entdecken.

Das Schöne daran ist, dass du dabei einfach die Augen schließen und entspannen kannst. Mit Hörbüchern kannst du in spannende Geschichten abtauchen, auch wenn du müde bist und mal wieder keine Position findest, in der du ein Buch noch bequem halten kannst. Liegst du im Krankenhaus, helfen Hörbüchern zudem die Hintergrundgeräusch auf der Station zumindest für einige Zeit auszublenden. Einfach Stöpsel rein und Augen schließen.

 Maniküre

Auch wenn du vermutlich nur wenige Menschen zu Gesicht bekommst, es ist nie verkehrt, sich etwas Gutes zu tun. Eine Maniküre kann dir das Gefühl geben, dich trotz Bettruhe etwas um dich selbst kümmern zu können und ein bisschen Normalität und Entspannung in deinen Alltag zu bringen.

Natürliche Maniküre mit zarten, glänzenden Nägeln in einem Nude-Ton

Falls du dir lieber etwas mehr Luxus gönnen möchtest, könntest du sogar jemanden nach Hause kommen lassen. Viele mobile Nageldesignerinnen bieten Hausbesuche an, bei denen du dich bequem verwöhnen lassen kannst. Das gibt dir das Gefühl, dich trotz Bettruhe etwas um dich selbst kümmern zu können und ein bisschen Normalität und Entspannung in deinen Alltag zu bringen.

Häkle oder stricke ein paar Sachen fürs Baby 

Etwas zu Häkeln oder Stricken ist eine wunderbare Möglichkeit, die Zeit der Bettruhe kreativ zu nutzen und gleichzeitig etwas Persönliches für dein Baby zu gestalten. Du könntest Babyschühchen, eine Mütze oder sogar ein kleines Stofftier anfertigen. Solche handgemachten Stücke sind nicht nur nützlich, sondern auch mit Liebe gemacht – eine Erinnerung, die für immer bleibt.

Auch wenn du noch keine Erfahrung im Häkeln oder Stricken hast, kannst du mit einfachen Projekten starten. Es gibt viele Tutorials auf YouTube, die dich Schritt für Schritt durch die ersten Maschen führen. Außerdem gibt es komplette DIY-Häkelsets (siehe Amazon*), die alle Materialien und Anleitungen enthalten, ideal für Anfänger.

Ich habe es immer einfach gehalten und für meine Kinder eine simple Babydecke gehäkelt:

Hellblaue gehäkelte Babydecke mit gelber Häkelnadel und Wollknäuel

Einen Online-Kurs machen

Kennst du Udemy? Hier kannst du zu allen möglichen Themen, sei es kreatives Schreiben, Rhetorik, Origami falten, Kindererziehung oder Geldanlagen, günstige Online-Kurse buchen. Angebote gibt es eigentlich fast immer. Alternativ gibt es auch haufenweise kostenlose Tutorials bei YouTube.

Eine Weiterbildung absolvieren

Wenn du ganz am Anfang deiner Bettruhe oder Schonung stehst, könntest du auch überlegen, eine berufliche Weiterbildung zu machen. Ich weiß, gar nicht so einfach, wenn dir dabei vielleicht vor Augen schwebt, dass du gar nicht bis zum Ende kommst oder du keinen Kopf mehr dafür haben wirst. 

Es muss ja nicht gleich eine monatelange Weiterbildung sein. Mir hat es geholfen, den Kopf komplett auf etwas anderes zu lenken und beruflich nicht völlig den Faden zu verlieren.

 Bildungsurlaube gehen meist über 3–5 Tage und können vielfach online absolviert werden. Je nach Fachgebiet (bei mir war es Online-Marketing) gibt es auch Tagesseminare oder Selbstlernerkurse, die du in deinem Tempo machen kannst.

DIY für das Baby

Neben Häkeln und Nähen gibt es zahlreiche DIY-Sets für Babys. So habe ich für meine Kinder immer einen Namensring* gebastelt.

Individueller Traumfänger mit Namen 'Henry' in Blau und Grau, verziert mit Pompons

Weitere schöne Ideen sind:

Fotobücher erstellen

Wenn nicht jetzt, wann dann? Spätestens, wenn das Baby da ist, ist wenig Zeit, und die nutzt du dann sicher lieber, um mit deinem Liebling zu kuscheln oder selbst eine Runde zu schlafen.

Zugegeben macht es mir auch einfach keinen Spaß, Tausende Handyfotos zu sichern, zu ordnen und dann auch noch die besten für Fotoalben herauszusuchen. Die Zeit im Bett habe ich hierfür aber gerne genutzt, schließlich kommen mit dem neuen Familienmitglied auch wieder zahlreiche Erinnerungen und Fotos dazu.

Fotoalbum mit Familienfotos auf einem flauschigen Teppich

Telefoniere mit Familie und Freunden

Telefonate mit Familie und Freunden können während der Bettruhe eine wertvolle Unterstützung sein – aber nur, wenn es dir wirklich guttut. Der Zuspruch von vertrauten Menschen kann helfen, sich verstanden zu fühlen, und du bekommst etwas vom Leben draußen mit, was dir das Gefühl von Normalität gibt. 

Am besten steckst du vorher ab, worüber du sprechen möchtest, damit die Gespräche dir wirklich helfen. Mir war es zum Beispiel zu viel, immer wieder erzählen zu müssen, was los ist und wie gerade der Stand der Dinge ist. Sag ruhig, wenn du über etwas anderes sprechen möchtest, um auf andere Gedanken zu kommen und eine positive Zeit am Telefon zu verbringen.

Puzzlen

Puzzeln ist eine großartige Beschäftigung während der Bettruhe – es fordert das Gehirn und hilft dabei, den Alltag für eine Weile auszublenden. Du kannst dir ein klassisches Puzzle mit vielen Teilen aussuchen, das du bequem vom Bett aus machen kannst. 

Falls das Platzmanagement für ein großes Puzzle schwierig ist oder du wirklich strikt liegen musst, gibt es auch viele Online-Alternativen. Auf Plattformen wie „Jigsaw Planet“ oder speziellen Puzzle-Apps kannst du bequem vom Tablet oder Smartphone Puzzles zusammensetzen. Das ist besonders praktisch, weil du dir keine Gedanken machen musst, wo du die vielen kleinen Teile verstaust.

Eine Sprache lernen

Eine neue Sprache lernen oder verschüttete Kenntnisse auffrischen geht auch vom Bett aus. Lad dir einfach kostenlos eine Sprach-App wie Babble oder Duolingo runter und es kann auch schon losgehen. Während meiner ersten Schwangerschaft habe ich Chinesisch gelernt und täglich immer ein paar Minuten mit der Hello Chinese-App geübt. Nach der Geburt war es mit der Regelmäßigkeit dann rasch vorbei.

Zwei Wege Chinesisch zu lernen
Sehr zu empfehlen: Die „Hello Chinese“ App

Online-Geburtsvorbereitungs- oder Babykurse besuchen

Yoga für Schwangere, Aqua Fit oder eine Klangreise – es gibt so viele tolle Kurse für Schwangere und genauso viele Pläne hatte ich, diese alle zu besuchen. Das meiste ist vom Bett oder Sofa aus leider schwierig.

Geburtsvorbereitungskurse gibt es aber auch online (z. B. hier, hier oder hier). In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich auch einen Kurs zur Babypflege angeschaut und an einem Webinar zu Stoffwindeln teilgenommen.

Netflix und Co.

Netflix kann während der Bettruhe eine wunderbare Ablenkung sein, besonders mit Serien, die viele Episoden haben. Solche langen Serien bieten kontinuierliche Unterhaltung, ohne dass man ständig nach etwas Neuem suchen muss. Klassiker wie „Friends“ oder „Grey’s Anatomy“ sind ideal, um sich stundenlang zu beschäftigen und einfach abzuschalten.

Meine Favoriten:

  • Bing Bang Theory (279 Episoden)
  • Gilmore GIrls (153 Episoden)
  • Modern Family (250 Episoden)
  • How I met your mother (208 Episoden)
  • Suits (153 Episoden)

Gehirnjogging

Von einem auf den anderen Tag nicht mehr arbeiten – nach ein paar Wochen im Beschäftigungsverbot ist mir aufgefallen, dass es mir viel schwerer fällt, mich zu konzentrieren. Die Netflix-Berieselung tat den grauen Zellen wohl nicht sehr gut.

Ich habe mich dann zwar eher mit Weiterbildungen beschäftigt, kann mir aber vorstellen, dass Kreuzworträtsel, Sudoku und Co. eine gute Ablenkung sein können. Ich hatte zeitweise eine Bettnachbarin, die nach ihrem Blasensprung stundenlang Dr. Kawashimas Gehirnjogging gespielt hat, weil es ihr half, sich von ihren Sorgen abzulenken.

Meditieren

Meditieren kann dir helfen, zur Ruhe zu kommen und dich mit deinem Baby zu verbinden. Suche dir gezielt geführte Meditationen für Schwangere, die dich unterstützen, Ängste zu lindern und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren: deine Gesundheit und die deines Babys. 

Apps wie „7Mind“ oder „Calm“ bieten eine große Auswahl an. Alternativ kannst du dich auch auf spotify oder YouTube umschauen. Hier habe ich auch einige gezielte Meditationen für Schwangere mit Bettruhe gefunden (z. B. hier). 

Ich habe es leider nie geschafft, bei Meditation – egal in welcher Lebensphase – länger dranzubleiben. Aber vielleicht ist es ja etwas für dich und hilft dir, deine Sorgen besser in den Griff zu bekommen.

Mit anderen Betroffenen austauschen

Du liegst mit Sorgen um dein Baby im (Krankenhaus-) Bett während alle anderen Schwangeren munter Sport machen, ein Baby-Fotoshooting machen oder sogar noch ein Babymoon-Wellnesswochenende einlegen? – So kam es mir zumindest vor. Weit gefehlt.

Du bist nicht allein. In Foren wie Urbia oder Facebook-Gruppen triffst du auch andere Betroffene. Hier kannst du dich austauschen, Erfahrungen teilen und Tipps erhalten. Mir hat es geholfen zu sehen, dass ich mit meinen Ängsten und Sorgen nicht allein bin. Außerdem findest du hier etliche Berichte mit positivem Ausgang.

Online-Spiele spielen

Früher ist es mir bei Computerspielen (mein Favorit waren die Sims) immer passiert, dass ich die Zeit völlig vergessen hatte. Schlagartig waren mehrere Stunden vorbei und eigentlich wollte ich doch lernen oder den Haushalt machen.

Bei einer Liegeschwangerschaft können Spiele helfen, den Kopf freizubekommen und Zeit zu überbrücken. Ob am Laptop, der Konsole, Smartphone oder dem Tablet, viele Spiele sind auch im Liegen spielbar. 

Zukünftige Reisen planen

Wie wäre es die Zeit zu nutzen, um schon mal euren ersten Urlaub zu dritt/viert/ etc. zu planen.  Bis dahin könntest du Reiseziele recherchieren, die babyfreundlich sind, Checklisten für Baby-Reiseuntensilien erstellen oder in die Budget-Planung gehen. Nach der Geburt ist dann alles vorbereitet und brauchst nur noch auf den Buchen-Button zu klicken. 

Blick aufs Meer in Punta Prima (Menorca)

Einen Blog starten

Einen Blog zu starten, kann eine wunderbare Möglichkeit sein, um die Zeit während der Bettruhe sinnvoll zu nutzen. Du kannst deine Erfahrungen während der Schwangerschaft teilen, Themen wie Bettruhe, Schwangerschaftstipps oder persönliche Erlebnisse behandeln.

Plattformen wie WordPress oder Blogger sind einfach zu nutzen und kostenfrei, sodass der Einstieg leichtfällt. Das Schreiben hilft dir nicht nur, deine Gedanken zu sortieren, sondern auch, kreativ zu sein und neue Perspektiven zu entdecken. Deine Leserinnen können von deinen Erfahrungen profitieren, und du hast die Möglichkeit, eine Verbindung zu anderen Menschen aufzubauen, die Ähnliches erleben.

Natürlich muss es nicht immer um Schwangerschaft gehen – du kannst einen Blog zu jedem beliebigen Thema erstellen, das dich begeistert. Ob du über deine Hobbys schreibst, wie Kochen, DIY-Projekte, Bücher, Reisen, wie ich über deine Bucket List oder sogar über aktuelle gesellschaftliche Themen, ein Blog bietet Raum für all deine Interessen. 

So entsteht Potenzial, eine langfristige Leidenschaft zu entwickeln – vielleicht sogar eine Einkommensquelle, wenn der Blog gut läuft.

Kleinigkeiten gönnen und Meilensteine feiern

Die Zeit bis zum Entbindungstermin scheint noch ewig hin zu sein. Statt auf das große Finale zu blicken, habe ich mir kleine Meilensteine gesetzt. Der erste große Meilenstein war die 24+0 SSW (Beginn Lebensfähigkeit), dann 28+0 (kein Extremfrühchen mehr) sowie 30+0 (ab hier soll laut Ärzten alles schon etwas entspannter sein), 34+0 (Lungenreife abgeschlossen) und letztlich die 37+0 (offiziell kein Frühchen mehr). An den Tagen bestellten wir dann lecker Essen oder besorgten eine Kleinigkeit für unser Baby.

Austausch mit Arbeitskollegen

Der Austausch mit Arbeitskollegen während der Bettruhe ist vielleicht nicht für jeden das Richtige, aber für manche kann er hilfreich sein. Mir persönlich hat es gutgetan, in Kontakt zu bleiben, um weiterhin ein Gefühl der Normalität zu haben. Es kann dir helfen, beruflich am Ball zu bleiben und dich nicht komplett ausgeklinkt zu fühlen.

Oft sind es die ganz banalen Dinge des Arbeitsalltags, über die zu sprechen hilft, das Gefühl der Isolation zu reduzieren. Auch einfache Gespräche über Projekte oder Neuigkeiten im Team bieten eine willkommene Ablenkung und helfen, das Gefühl zu bewahren, weiterhin Teil des Teams zu sein – auch wenn man gerade nicht vor Ort sein kann.

Übungen machen

Schon nach wenigen Wochen baut sich die Muskelmasse erheblich ab – bei vier Wochen Bettruhe sind es bereits rund 40 %. Zudem besteht durch die geringe Bewegung eine erhöhte Gefahr von Thrombosen. Deshalb kann es sinnvoll, regelmäßig kleine Übungen durchzuführen.

Isometrische Übungen eignen sich besonders gut für diese Situation. Dabei werden die Muskeln einfach angespannt, für etwa 5 Sekunden gehalten und dann wieder entspannt, ohne dass Bewegungen ausgeführt werden. Das hilft, Muskelschwund entgegenzuwirken, ohne große Anstrengung. Auch das regelmäßige Verändern der Liegeposition ist wichtig, um die Blutzirkulation anzuregen und Verspannungen zu vermeiden.

In meiner zweiten Schwangerschaft hatte ich keine strenge Bettruhe, sondern sollte mich nur schonen. Während dieser Zeit habe ich gelegentlich dieses Yoga-Video von Mady Morrison gemacht. 

Ganz wichtig: solltest du vorher mit deinem Arzt oder deiner Hebamme abklären, welche Übungen für dich erlaubt und geeignet sind. Jede Schwangerschaft ist unterschiedlich, und es ist wichtig, dass du nur das machst, was sicher für dich und dein Baby ist.

Bettruhe mit älteren Kindern

Bettruhe in der Schwangerschaft ist besonders herausfordernd, wenn es schon ältere Geschwister gibt. Auch wenn die Situation anders ist als gewohnt, kannst du deinem Kind weiterhin viel Exklusivzeit schenken.

Hier einige Beispiele:

  • Lest Bücher, die dein Kind gerne mag, und macht daraus ein tägliches Ritual (bei uns war es der Grüffelo).
  • Auch zusammen Filme schauen funktioniert wunderbar: Macht es euch gemütlich, wählt einen Kinderfilm oder eine Serie und genießt die entspannte Zeit gemeinsam.
  • Kleine Spiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder einfache Wortspiele sorgen ebenfalls für Unterhaltung, ohne viel Bewegung. 
  • Auch gemeinsames Malen ist eine tolle Aktivität – du kannst dein Kind bitten, ein Bild für das zukünftige Geschwisterchen zu malen.
  • Und natürlich ganz viel Kuscheln.

Liegst du im Krankenhaus, könntet ihr einen regelmäßigen Videocall zu einem Ritual werden lassen.

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Denise Ni

Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama

Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.

Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).

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