Zuletzt aktualisiert: 23. September 2024
Meine Thaimassage-Erfahrungen – Entspannung oder Schmerz?
Kaum eine Massageart ist so klischeebehaftet wie die Thaimassage. Während die einen glauben, dass die Thaimassage irgendwo im Erotiksektor angesiedelt ist, hatte ich vordergründig das Bild einer auf dem Rücken rumhüpfenden Masseurin im Kopf. Aus meinem Umfeld erreichte mich dann noch die Warnung, dass eine (schmerzhafte) Thaimassage nur etwas für die wirklich Harten ist.
Was soll ich sagen? Ich war angefixt. Neugierig, meine eigenen Erfahrungen mit der Thaimassage zu machen. Und schließlich hatte ich mir nach arbeitsintensiven Wochen mit ständigem Kindkrank mal wieder etwas Erholung verdient. Außerdem war es mal wieder an der Zeit für ein weiteres Häkchen auf meiner Bucket List.
In diesem Beitrag schildere ich dir meine Erfahrungen bei der Thaimassage. So viel kann ich an dieser Stelle schon verraten: Ich bin begeistert und mittlerweile sogar Stammkundin im Thaimassage Salon.
Was ist eine Thaimassage?
Eine Thaimassage, auch bekannt als „nuat phaen boran“, was „uralte heilsame Berührung“ bedeutet, ist eine traditionelle Massagetechnik, die seit über 2.500 Jahren in Thailand praktiziert wird. Die Thaimassage ist ein wichtiger Bestandteil der thailändischen Kultur und wurde sogar von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt.
Die Thaimassage umfasst Techniken wie Dehnung, Tiefenmassage, Akupressur und Vibration, um den Körper zu behandeln und Blockaden zu lösen. Sie kann bei verschiedenen Beschwerden wie Verspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Stress helfen, und wird auch oft als Wellnessanwendung angeboten, um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Mehr zur berühmten Thaimassage erfährst du in dieser Reportage:
Keine Lust, viel zu lesen? – Das Wichtigste in Kürze
– Die Thaimassage kombiniert Dehnung, Druckpunkte und Tiefenmassage, um Verspannungen zu lösen.
– Sie wird traditionell auf einer Matte ausgeführt und nutzt Hände, Füße, Ellbogen und Knie.
– Die Massage ist intensiv, wirkt aber tief entspannend und kann Verspannungen und Stress abbauen.
Was ist der Unterschied zwischen Thaimassage und normaler Massage?
Die traditionelle Thaimassage unterscheidet sich von der normalen Wellness- und Gesundheitsmassage vorrangig durch ihre Intensität. So sind insbesondere die Dehnungen sehr intensiv. So werden etwa die Ober- und Unterschenkel nach hinten gebogen.
Außerdem setzt der Masseur oder die Masseurin nicht nur ihre Hände, sondern Füße, Ellbogen, Handballen und Knie. Manchmal wird auch das gesamte Körpergewicht benutzt, um die Druckpunkte effektiv zu erreichen.
Achtung Klischee: Was eine Thaimassage nicht ist
Was eine Thaimassage nicht ist: eine Erotikdienstleistung. Leider ist dieses Klischeedenken in Deutschland weitverbreitet, weshalb fast jedes Massagestudio in seinem Flyer oder dem Schaufenster den Hinweis „keine Erotik“ platziert hat.
Wie du ein seriöses Massagestudio erkennst und welche Erfahrung Masseurinnen mit den Fragen nach einem „Happy End“ machen, kannst du hier nachlesen:
- Thai-Massage ohne Happy End
- „Happy end?“ Und es ist wieder passiert!
- So erkennst Du ein seriöses Thai-Massagestudio
Mein ehrlicher Erfahrungsbericht nach 2-mal Thaimassage
Es regnete in Strömen, als ich mich auf den Weg zu meiner allerersten Thaimassage machten. Der perfekte Tag für eine Massage. Während ich schon etwas abgehetzt zur Tür hereinkam, schwirrte mir durch den Kopf, ob es wirklich solch eine schlaue Idee war, für meine erste Thaimassage einen Timeslot von 90 Minuten zu buchen. Aber ich muss gestehen; der relativ günstige Preis (47 € für 90 Minuten) war verlockend. Und wann hat man als Mama mal ganze 90 Minuten nur für sich? (siehe auch mein Beitrag: Bucket List adé: Diese Dinge ändern sich mit Kind)
Kaum war ich zur Tür rein, wurde ich auch schon in einen kleinen Raum geführt. Dies hat mich etwas überrascht, hatte ich doch erwartet erst noch einen Fragebogen zu meiner Gesundheit und meinen Vorlieben ausfüllen zu müssen, aber okay. Der Massageraum selbst erinnert an eine fernöstliche Welt aus rosa Kunstblumen, dickbäuchigen Buddhas, wohliger Wärmen und duftenden Ölen. Ja, hier würde ich mich definitiv entspannen können.
Die Thaimassage begann mit einem kurzen Fußbad. Mit kurz meine ich auch wirklich kurz. Nach etwa einer Minute war es nämlich auch schon vorbei. Scheinbar ging es mehr darum, dass die Füße sauber waren, als dass ich meine Füße im warmen Wasser entspannen konnte. Aber okay, dafür begann nun eigentlich Massage.
Autsch – Das Warm-up
Die Massage begann ähnliche, wie ich es von anderen Massagen, etwas der Lomi Lomi Massage, her kannte, mit sanfter Streichbewegung. Doch dann der Schock. Urplötzlich saß die knapp 80 Kilogramm schwere Masseurin auf meinen Beinen, sodass mir kurz die Luft wegblieb. Auch die Griffe wurden heftiger und mir kamen leise Zweifel, ob ich das so weitere 1,5 Stunden durchhalten würde. Wie ich später erfuhr, war dies ein intensives „Warm-up“, um die Muskeln anzuregen und zu stretchen.
Der „entspannende Teil“
Danach wurde es deutlich angenehmer und ich konnte mich endlich fallen lassen. Der weitere Ablauf unterschied sich nicht wesentlich von den anderen mir bislang bekannten Massagen. So war zunächst der Rücken dran, anschließen Arme und Beine. Anschließend drehte ich mich auf den Rücken und zuletzt war der Kopf dran.
Auch wenn es jetzt deutlich sanfter, zuging, kam es zwischendrin immer wieder vor, dass die Masseurin bestimmte Punkte drückte (scheinbar wusste sie auch genau welche), die echt weh taten. Aber es war ein wohltuender Schmerz und ich hatte immer wieder das Gefühl, dass sich dabei eine Verspannung löste.
Während bei der Hotstone-Massage sogar mehrfach kurz wegnickte, war dies während der Thaimassage undenkbar. Mir kam es sogar bisweilen so vor, als ob ich mir gerade anstrengen würde, obwohl ich doch eigentlich nur lag.
Während ich bei bisherigen Massagen immer ein wenig betrübt war, war es diesmal anders. Nach diesen intensiven 90 Minuten fühlte sich mein Körper zugleich erschöpft und belebt an. Statt müde zu sein, fühlte ich mich voller Energie. Ich war begeistert.
Mein zweites Mal bei der Thaimassage
Und zwar so begeistert, dass ich bereits einen Monat später den nächsten Termin buchte. Wieder 90 Minuten. Diesmal eine andere Masseurin. Alles in allem war es diesmal weniger „schmerzhaft“, auch wenn zu Beginn wieder voller Körpereinsatz angesagt war. Ich konnte mich auch viel besser fallen lassen. Mir kam es aber auch so vor, als ob diese Masseurin etwas sanfter war.
Die 90 Minuten waren beim zweiten Mal auch deutlich schneller vorbei und ich wäre gerne noch lieben geblieben. Wie auch beim ersten Mal ging ich mit einem deutlichen Energieschub aus dem Salon.
Meine Bewertung: Ich habe meine Massageart gefunden
Wie es scheint, habe ich meine Massageart gefunden. Die Thaimassage hat für mich definitiv einen Suchtfaktor. Ausprobiert habe ich bislang die Hotstone-Massage, die Schokoladenmassage, die Aromaölmassage, die Lomi Lomi Massage und die Ayurveda-Massage. Bei allen hatte ich immer wieder das Gefühl, es fehlt etwas, auch wenn diese zweifelsohne entspannend waren. Die Griffe hätten noch etwas stärker sein können und meine Verspannungen, die ich doch eigentlich loswerden wollte, waren immer noch da.
Wie ich bei der Recherche für diesen Beitrag erfuhr, hatte ich aber auch eine sehr westliche Version der Thaimassage. So findet die traditionelle Thaimassage etwas auf einer Matte auf dem Boden statt, anstatt auf einer Massageliege. Außerdem scheint bei der traditionellen Varianten viel in sitzenden Positionen statt.
Schade, auch wenn meine Massagen hervorragend waren und ich definitiv auch noch ein drittes Mal in das Studio gehe, hätte ich doch gerne etwas mehr von der Traditionellen kennengelernt.
Weitere Massagen, auf meiner Bucket List stehen und die ich gerne ausprobieren möchte oder bereits ausprobiert habe:
- ayurvedische Massage
- Fußreflexzonenmassage
- Lomi Lomi Massage
- Shiatsu-Massage
- Klangschalenmassage
- Schokoladenmassage
- Pantai Luar Massage
- Hot Stone Massage
- Lulur Massage
- Tao Massage
- Kräuterstempelmassage
- Schwangerenmassge
Geschichtlicher Hintergrund und kultureller Kontext der Thaimassage
Die Thaimassage ist weit mehr als nur eine körperliche Behandlung. Sie vereint spirituelle und medizinische Traditionen und spiegelt die enge Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele wider, die tief in der thailändischen Kultur verankert ist.
Die Ursprünge der Thaimassage
Die Wurzeln der Thaimassage reichen über 2.500 Jahre zurück und sind tief in der indischen und buddhistischen Tradition verwurzelt. Die Massage wurde von dem nordindischen Arzt Jivaka Kumar Bhaccha, einem Zeitgenossen Buddhas, begründet. Er gilt in Thailand als „Vater der Medizin“ und wird noch heute in Tempeln verehrt. Von Indien aus brachten buddhistische Mönche die Lehre der Thaimassage nach Südostasien, wo sie sich über Generationen hinweg in Tempeln entwickelte und weitergegeben wurde (wikipedia.org).
Die Bedeutung der „Sen-Linien“
Ein zentraler Bestandteil der Thaimassage sind die sogenannten „Sen-Linien“, unsichtbare Energiebahnen, durch die Prana, die Lebensenergie, fließt. Diese Linien ähneln den Nadis des indischen Ayurveda. Der menschliche Körper soll über 72.000 solcher Linien verfügen, aber die Thai-Massage konzentriert sich auf zehn Hauptlinien. Durch gezielten Druck und Dehnungen entlang dieser Bahnen werden Blockaden gelöst, was den Energiefluss verbessert und das Wohlbefinden steigert.
UNESCO-Weltkulturerbe
Die Thaimassage ist nicht nur eine therapeutische Praxis, sondern auch ein wichtiger Teil der thailändischen Kultur. 2019 wurde sie von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt. Diese Auszeichnung würdigt die historische und kulturelle Bedeutung der Thaimassage, die eng mit der buddhistischen Lehre und den Prinzipien von Mitgefühl und Achtsamkeit verknüpft ist.
FAQ: Fragen und Antworten zur Thaimassage
Hast du dir schon mal eine Thaimassage gegönnt? Wie war deine Erfahrung?
Denise Ni
Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama
Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.
Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).