Zuletzt aktualisiert: 17. September 2024
Reisetrend Coolcation: 11 kühle Reiseziele in Europa, um der Hitze zu entfliehen
Hitzewellen, Waldbrände, Wassermangel – die Sommer im Süden Europas werden immer wärmer. Einst so beliebte Urlaubsregionen trocknen aus. Immer neue Hitzerekorde werden gemeldet. Strandurlaub und Sightseeing bei 40 Grad – puh.
Gleichzeitig in Norwegen: Eine Gruppe Touristen schnallt sich bei angenehmen 20 Grad die Rucksäcke um für eine Wanderung im Nationalpark Hardangervidda. Auch die Strände in Großbritannien und dem Rest Skandinaviens erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Angesichts des Klimawandels sind Reisen zu kühleren Orten voll im Trend. Coolcation heißt dieses relativ neue Phänomen.
In diesem Beitrag erfährst du alles über die Bedeutung des Begriffs, warum dieser Reisetrend so populär wird und wie du deine eigene Coolcation planen kannst.
- Was ist Coolcation? Der neue Reisetrend erklärt
- Coolcations in Europa: Kühle Reiseziele für einen entspannten Sommerurlaub
- Island: Ein Paradies für eine Coolcation
- Finnland: Entspannung zwischen Seen und Mitternachtssonne
- Norwegen, Lofoten & Fjorde: Naturabenteuer bei milden Temperaturen
- Schweden: Unberührte Natur und kulturelle Highlights
- Schottland: Mystische Landschaften und historische Städte
- Dänemark: Hygge pur in deinem Coolcation-Urlaub
- Irland: Grüne Insel und frühlingshafte Sommer
- Deutschland: Kühle Reiseziele vor der eigenen Haustür
- Bretagne: Mildes Klima und beeindruckende Küsten
- Tirol: Bergseen und Sommerfrische in den Alpen genießen
- Estland: Unberührte Natur und mittelalterlicher Charme
- Vorteile einer Coolcation vs. traditioneller Sommerurlaub
- Tipps: So planst du deine Coolcation in Europa
- Ethische Fragen: Der Preis des Coolcation-Trends
- Fazit: Warum Coolcation mehr als nur ein Urlaubstrend ist
- FAQ: Das Wichtigste zu Coolcations in Kürze
Was ist Coolcation? Der neue Reisetrend erklärt
Coolcation– ein Begriff, der 2024 immer häufiger in Reiseblogs und Magazinen auftaucht. Aber was ist Coolcation eigentlich?
Der Begriff setzt sich aus „cool“ (kalt) und „vacation“ (Ferien) zusammen und beschreibt Reisen in Regionen mit gemäßigtem Klima wie Skandinavien, Kanada oder die Alpen. Coolcation steht für ein bewusstes Reiseerlebnis, bei dem Natur und kulturelle Highlights im Mittelpunkt stehen, anstelle von All-inclusive-Angeboten und überfüllten Stränden.
Laut einer Studie der Europäischen Kommission könnten gemäßigte Urlaubsregionen in Europa langfristig vom Klimawandel profitieren, während die Nachfrage in südlichen Küstengebieten zurückgeht. Coolcationing bedeutet, bewusst der Hitze zu entfliehen und Erholung in der Natur zu suchen, was auch einen nachhaltigeren Tourismus fördert. Dieser Trend wird in Deutschland immer beliebter, da viele Menschen eine Alternative zum klassischen Strandurlaub suchen.
Keine Lust, viel zu lesen? – Das Wichtigste in Kürze
– Coolcation: Der Reisetrend zu kühlen Orten in Europa und Nordamerika, ideal, um der Sommerhitze zu entkommen.
– Beliebte Ziele sind Norwegen, Island, Schweden und die Alpenregion mit milden Temperaturen und beeindruckender Natur.
– Ideal für aktive Erholung wie Wandern und Radfahren in unberührten Landschaften.
– Coolcation ist eine nachhaltige Alternative zum klassischen Strandurlaub, mit kürzeren Anreisen und weniger Touristen.
Coolcations in Europa: Kühle Reiseziele für einen entspannten Sommerurlaub
Statt schwüler Hitze und überfüllter Strände locken kalte Regionen im Norden und in den Alpen mit frischer Luft, beeindruckender Natur und entspannter Atmosphäre. In den folgenden Abschnitten stelle ich dir vielfältige Coolcation-Ziele in Europa vor, die ideal sind, um einen erfrischenden und zugleich erholsamen Urlaub zu genießen.
Island: Ein Paradies für eine Coolcation
Dank seiner einzigartigen Kombination aus kühlen Temperaturen und atemberaubender Natur ist Island perfekt für eine Coolcation. Im Sommer liegen die Temperaturen in Island zwischen 10 und 15 Grad, selten mal über 20 Grad. Die aktuelle Temperaturen schaust du am besten beim isländischen Wetterdienst nach.
Hinzu kommt: In den Monaten Juni und Juli wird es praktisch nicht dunkel. Die Sonne scheint über 20 Stunden. Die endlosen Lichtstunden sind zwar nicht ideal für den Schlafrhythmus, allerdings hat es schon etwas Magisches, die Stille der Nacht im Tageslicht zu erleben.
Einen Haken hat Island allerdings: Leben und Reisen in Island ist teuer. Rund 56 % liegt das Preisniveau über dem Durchschnitt der EU. Wenn du das Land der Gletscher, Geysire, Vulkane und Wasserfälle bereisen willst, solltest du ein entsprechendes Budget einplanen (Beispiel Reisekosten Island).
Finnland: Entspannung zwischen Seen und Mitternachtssonne
Finnland ist ein ideales Coolcation-Ziel mit sommerlichen Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius (Finnish Meteorological Institute). Besonders die Finnische Seenplatte bietet dir eine beeindruckende Landschaft mit über 187.000 Seen. Der Saimaa-See, der größte des Landes, ist ein Highlight, wo du mit etwas Glück die seltene Saimaa-Ringelrobbe beobachten kannst.
Ein weiteres Highlight ist die Mitternachtssonne in Nordfinnland, wo die Sonne im Sommer wochenlang nicht untergeht. Ein absolutes Muss ist auch ein Besuch in Helsinki, der Hauptstadt Finnlands. Die Stadt bietet nicht nur laue Sommernächte mit einer frischen Brise vom Meer, sondern auch kulturelle Highlights wie die imposante Felsenkirche Temppeliaukio und die historische Seefestung Suomenlinna. Wenn du eher Ruhe suchst, miete eine Blockhütte in der Natur, um deine Coolcation voll zu genießen.
Übrigens: Und wenn es dir doch zu kühl ist, kannst du deinen Aufenthalt nutzen, die finnische Saunakultur näher kennenzulernen.
Norwegen, Lofoten & Fjorde: Naturabenteuer bei milden Temperaturen
Mit angenehmen Sommertemperaturen zwischen 12 und 23 Grad Celsius bietet Norwegen eine erfrischende Alternative, egal welchen Teil des Landes – ob Lofoten oder Oslo – du besuchst.
Was Norwegen außer milden Temperaturen sonst noch zu bieten hat? – eine atemberaubende Natur: schroffe Küsten, unzählige Fjorde und beeindruckende Wasserfälle. Die berühmten Wasserfälle wie Vøringsfossen und die Sieben Schwestern im Geirangerfjord sind im Frühling und Sommer besonders eindrucksvoll, wenn das Schmelzwasser die Flüsse anschwellen lässt.
Die üppig grünen Täler, wie Hallingdal und Gudbrandsdalen, laden zu entspannten Talwanderungen ein, während die norwegischen Städte wie Oslo, Bergen und Trondheim eine reizvolle Mischung aus Kultur und Naturabenteuern bieten.
Meine Reiseerfahrung (10 Tage Norwegen im Juni):
Nachdem ich den Thriller Schneemann, der in Bergen und Umgebung spielt, im Kino gesehen hatte, war ich hin und weg. Ich wollte nach Norwegen. Und so kam es, dass wir uns über Mittsommer auf nach Bergen machten, um von hier aus eine Rundreise zu starten. Obwohl Bergen den ruhmreichen Title „regenreichste Großstadt Europa“ trägt, hatten wir während unserer Zeit in Norwegen keinen einzigen Regentag. Im Gegenteil: Das Wetter war mit sonnigen 15 bis 20 Grad perfekt. Wir wanderten 2 Stunden auf den Preikestolen, entspannten am Karmoy Beach, bestaunten zahlreiche Wasserfälle und schlenderten durch Bergen und Stavanger. Auf den Gipfel der Berge sah man sogar noch Schnee. Einziger Wermutstropfen waren die Preise, die es doch in sich hatten.
Zum Blogbeitrag: Unglaubliche Orte in Fjordnorwegen, die dich zum Staunen bringen
Schweden: Unberührte Natur und kulturelle Highlights
Schweden ist das perfekte Coolcation-Ziel mit angenehmen Sommern bei Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius (Klima in Schweden). Im Süden, besonders in Skåne, laden dich weite Strände und idyllische Küsten zu Wanderungen und Radtouren ein, fernab vom Massentourismus.
Die Insel Gotland, mit der mittelalterlichen Stadt Visby, bietet eine faszinierende Mischung aus Küstenlandschaften und Kalksteinsäulen. In Mittelschweden, rund um den Vänern-See, erwarten dich verzauberte Wälder, idyllische Seen und großartige Möglichkeiten für Kanutouren – ideal, um die unberührte Natur hautnah zu erleben.
Stockholm, die Hauptstadt, beeindruckt mit historischen Sehenswürdigkeiten wie der Altstadt Gamla Stan und dem Vasa-Museum. Ein Muss für Fans von Astrid Lindgren ist ein Besuch in Småland, wo die Geschichten der berühmten Kinderbuchautorin lebendig werden.
Schottland: Mystische Landschaften und historische Städte
Schottland ist ein ideales Coolcation-Ziel mit kühlen Sommern, selten über 20 Grad Celsius (2023 wurden aber auch hier 34 Grad gemessen). Die schroffe Schönheit der Highlands, mystische Seen wie Loch Ness und die dramatische Isle of Skye bieten unvergessliche Naturerlebnisse.
Geschichtsträchtige Städte wie Edinburgh, mit seinem imposanten Schloss, und Glasgow, mit seiner lebendigen Kulturszene, laden zur Erkundung ein. Für Harry-Potter-Fans sind Orte wie das Glenfinnan-Viadukt, über das der Hogwarts-Express fährt, ein besonderes Highlight (–> Harry Potter-Bucket List).
Dänemark: Hygge pur in deinem Coolcation-Urlaub
Dänemark ist ein wunderbares Ziel für eine Coolcation, besonders wenn du die typische skandinavische Gemütlichkeit, bekannt als Hygge, erleben möchtest. Mit milden Sommertemperaturen um die 20–25 Grad Celsius ist Dänemark ideal, um der Hitze zu entkommen und gleichzeitig die Ruhe der Natur zu genießen.
Was ich die für deinen Urlaub wärmstens empfehle, ist ein Ferienhaus. Unsere 2 Wochen auf Fanø waren einfach nur Hygge pur. Ein Interieur im Skandi-Stil, oft mit Kamin und liebevollen Details, laden dazu ein, entspannte Stunden mit einem Buch oder bei einem gemeinsamen Essen zu verbringen. Viele der Ferienhäuser liegen direkt an der Küste oder inmitten der malerischen dänischen Landschaft, sodass du nach einem Tag an der frischen Luft in eine behagliche Umgebung zurückkehren kannst.
Meine Reiseerfahrung (2 Wochen Dänemark im September):
Bei Dänemark im Hochsommer kann ich leider nicht mitreden, da es aber auch im September in Deutschland noch ziemlich heißt werden kann, ist Dänemark auch im September noch ein perfektes Coolcation-Ziel. So konnten wir kühlem Sonnenschein-Wetter, die Wanderdüne Råbjerg Mile, Grenen, Billund, Ribe und die Insel Fanø erkunden. Auf letztere haben wir sogar geheiratet. Zwischendrin ein paar usselige Regentage fand ich sogar ganz angenehmen. So konnten wir in aller Ruhe im Ferienhaus chillen, ohne das Gefühl zu haben, was erleben zu müssen. Einfach nur den Karmin anmachen, die Sauna ausprobieren und im Whirlpool relaxen.
Irland: Grüne Insel und frühlingshafte Sommer
Ich liebe Irland. Und auch für eine Coolcation ist die grüne Insel perfekt. Während das benachbarte England mit Temperaturen bis zu 40 schockt (NTV: Hitze in London), bleibt Irland verhältnismäßig kühl. Die irischen Sommer sind für unsere Verhältnisse allemal frühlingshaft. Dich erwarten sommerliche 16 bis 20 Grad (Irland Klima).
Für mich die perfekte Temperatur, um ganz gespannt Steilklippen zu erklimmen, das Dubliner Nachtleben kennenzulernen oder alte Burgen zu erkunden. Übrigens kommen in Irland auch Strandliebhaber auf ihre Kosten. Der Nordatlantik hat zwar keine Badewannentemperatur, dafür sind die Strände aber auch nicht überfüllt.
Meine Reiseerfahrung (6 Wochen Irland im Juni/Juli; 1 Woche im September):
Zum ersten Mal war ich in Irland mit zarten 18 Jahren für einen sechswöchigen Work-and-Travel Aufenthalt (Wwoofing Erfahrung). Damals ging es für mich nach Nordirland, genauer gesagt in die Nähe von Belfast. Ich weiß noch, dass ich eine Handvoll kurzer Hose im Gepäck hatte, die allesamt nicht zum Einsatz kamen. Die Regenjacke hingegen schon. Es gab aber auch viele sonnige Tage mit ca. 20 Grad. Perfekt um Trips nach Belfast, Dublin oder zum Giants Causeway zu machen.
Bei meiner zweiten Irlandreise (dieses Mal ging es von Dublin aus in den Süden) waren es Mitte September sogar noch ein paar Grad kühler. Aber auch hier empfand ich die Temperatur als perfekt, um Sehenswürdigkeiten wie die Cliffs of Moher, Rock of Cashel, Dingle und den Killarney Nationalpark zu erkunden.
Mehr Tipps zu Irland findest du auf meiner Irland Bucket List.
Deutschland: Kühle Reiseziele vor der eigenen Haustür
Wer auf der Suche nach kühlen Reisezielen ist, die nicht ganz so kostenintensiv sind, muss nicht unbedingt in den hohen Norden schweifen. Auch in Deutschland gibt es einige Orte, in denen es deutlich kühler zugeht.
Allen voran die Nord- und Ostseeküste. Auch wenn hier mittlerweile Temperaturen jenseits der 30 Grad keine Seltenheit mehr sind, so ist es an der Küste meistens doch ein paar Grad kühler als im Rest des Landes.
Meine diversen Reiseerfahrung an Nord- und Ostsee im Hochsommer:
Fast die gesamten Sommer meiner Kindheit habe ich auf der Nordseeinsel Juist verbracht. Auch jetzt als Kleinkindmama zieht es mich immer wieder an die deutsche (aber auch mal niederländische-) Küste. So unser Babymoon in Eckenförde und der erste Urlaub des Babyjungen auf Spiekeroog. Der Kleine war auch schon in Norddeich, Nordwjick und auf Helgoland. Zuletzt ging es für uns nach Butjadingen – für mich noch ein absoluter Geheimtipp mit Kindern.
Ich liebe es. Die Fahrtzeit ist von NRW aus überschaubar und wenn du nicht gerade in der Hauptsaison fährst, ist es von den Preisen und Menschenmenge auch okay. Wir hatten bislang nur wenige Tage, an denen es mit Temperaturen über 25 Grad so richtig heiß war. Das waren aber dann die Tage, an denen der Rest von Deutschland bei 35 Grad geschwitzt hat. Mit dem Meer und dem Wind waren diese kurzen Hitzeperioden aber gut aushaltbar.
Bretagne: Mildes Klima und beeindruckende Küsten
Die Bretagne verbindet kühle Sommer mit beeindruckender Natur und reicher Geschichte – ideal für eine entspannte Coolcation. Der Norden Frankreichs überzeugt mit milden Sommern, in denen es selten über 25 Grad Celsius werden (Météo-France). Die Region besticht durch ihre wilde Küstenlandschaft, insbesondere die rosafarbenen Granitfelsen der Côte de Granit Rose. Wanderungen entlang des Zöllnerpfads bieten atemberaubende Ausblicke.
In den verwunschenen Wäldern wie Brocéliande, bekannt aus den Artus-Legenden, kannst du mystische Orte entdecken. Hafenstädte wie Saint-Malo und Quimper locken mit mittelalterlichem Charme und bretonischer Küche, von Meeresfrüchten bis Crêpes.
Tirol: Bergseen und Sommerfrische in den Alpen genießen
Tirol ist ein ideales Coolcation-Ziel, das trotz seiner – von Deutschland aus gesehen – südlichen Lage dank der Höhenlage angenehm kühle Sommer mit Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius bietet (ZAMG). Die Region ist zudem seit jeher bekannt für ihre „Sommerfrische“-Tradition, bei der Städter der Hitze entfliehen und in den Alpen Erholung suchen.
Highlights wie der Achensee, die Kaiserklamm und der Grawa-Wasserfall bieten erfrischende Naturerlebnisse. Wanderungen auf dem Adlerweg oder entlang von Wasserfällen wie dem Wilde-Wasser-Weg im Stubaital sind besonders reizvoll. Mystische Höhlen wie die Hundalm-Eishöhle und der NaturEisPalast am Hintertuxer Gletscher sowie kühle Bergseen bieten zusätzliche Abkühlung. Auch kulinarisch überzeugt Tirol mit erfrischenden Aperitifs und lokalen Spezialitäten in schattigen Gastgärten.
Estland: Unberührte Natur und mittelalterlicher Charme
Estland, das nördlichste der baltischen Länder, ist ein ideales Coolcation-Ziel mit angenehmen Sommern um die 20 Grad Celsius (mittlerweile wird gelegentlich aber auch mal die 30 Grad-Marke geknackt – Klima Estland). Die unberührte Natur und der mittelalterliche Charme machen das Land einzigartig. Besonders der Lahemaa-Nationalpark, der größte des Landes, beeindruckt mit dichten Wäldern, Moorlandschaften und den Jägala-Wasserfällen.
Ein weiteres Highlight ist der Soomaa-Nationalpark, ideal für Wanderungen und Kanutouren. Tallinns Altstadt, ein UNESCO-Weltkulturerbe, bietet mit ihren gotischen Kirchen und historischen Gassen eine faszinierende Zeitreise.
Vorteile einer Coolcation vs. traditioneller Sommerurlaub
Erfahre, warum eine Coolcation nicht nur erfrischender, sondern auch umweltfreundlicher und entspannter ist als ein traditioneller Sommerurlaub.
Klimafreundlichkeit
Coolcation | Traditioneller Sommerurlaub |
Kürzere Anreise, weniger Flugreisen → Reduzierter CO₂-Fußabdruck | Mitunter weite Flugreisen → Hoher CO₂-Ausstoß |
Fokus auf Naturerlebnisse und sanften Tourismus | Massentourismus in überfüllten Stränden und Resorts |
Häufigere Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln (Zugreisen) | Größerer Energieverbrauch (Klimaanlagen etc.) |
Gesundheit und Wohlbefinden
Coolcation | Traditioneller Sommerurlaub |
Mildere Temperaturen → Weniger Hitzestress | Hohe Temperaturen → Erhöhtes Risiko für Hitzeschlag und Dehydration |
Aktive Erholung durch Wanderungen, Radtouren und Outdoor-Aktivitäten | Oft stressiger durch überfüllte Strände und Attraktionen |
Weniger überfüllte Touristenorte → Mehr Ruhe und Entspannung | weniger Bewegung durch All-inclusive-Resorts |
Naturerlebnisse
Coolcation | Traditioneller Sommerurlaub |
Zugang zu unberührten Naturlandschaften (z. B. Fjorde, Alpen, nordische Wälder) | Eher touristische, stark besuchte Orte |
Möglichkeit, seltene Tierarten in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten | Weniger Natur, mehr städtische oder künstliche Erlebnisse (z. B. Themenparks) |
Erleben von einzigartigen Phänomenen wie Mitternachtssonne oder Polarlichter |
Tipps: So planst du deine Coolcation in Europa
Diese Tipps helfen dir, deine Coolcation effektiv und umweltbewusst zu planen, während du gleichzeitig die besten Reisezeiten und -ziele für einen entspannten und nachhaltigen Urlaub wählst.
- Frühzeitig buchen: Plane deine Reise rechtzeitig, um die besten Angebote zu erhalten. Besonders beliebte Coolcation-Ziele in Europa, wie Skandinavien, Island oder die Alpen, können in der Hochsaison schnell ausgebucht sein.
- Budgetfreundliche Reiseziele: Achte auf Länder, die im Vergleich zu anderen teureren Destinationen günstigere Preise bieten. Zum Beispiel sind Länder wie Estland oder Teile Schwedens und Finnlands oft günstiger als Norwegen oder Island.
- Regenzeiten berücksichtigen: Informiere dich über die Regenzeiten deines Reiseziels, um das beste Wetter zu erwischen. In Ländern wie Norwegen und Island ist das Wetter unvorhersehbar, aber die Sommermonate Juni bis August bieten in der Regel die stabilsten Bedingungen.
- Alternative Reisezeiten wählen: Es muss nicht immer der Sommerurlaub sein. Vermeide heiße Reiseziele im Sommer und besuche sie stattdessen im Winter. Länder wie Spanien oder Süditalien bieten in den Wintermonaten mildere Temperaturen und weniger Touristen, was deinen Urlaub entspannter und gleichzeitig nachhaltiger macht.
- Vergangene Klimadaten nutzen: Hilfreich ist ein Blick in die Vergangenheit. Im Gegensatz zu unvorhersehbaren Wetterprognosen sind Daten über die länderspezifischen Klimawerte der vergangenen Jahre verlässlicher. Diese Informationen kannst du auf Plattformen wie dem Climate Change Knowledge Portal finden. Diese Daten helfen dir, die besten Reisezeiten für deine Coolcation zu ermitteln und dich besser auf das Klima deines Reiseziels vorzubereiten.
- Nachhaltigkeit im Blick: Berücksichtige bei der Wahl deines Reiseziels den ökologischen Fußabdruck. Fliege nicht um die halbe Welt, wenn es gleichwertige kühle Ziele in deiner Nähe gibt. Durch kurze Anreisen kannst du deinen CO₂-Ausstoß reduzieren und gleichzeitig die Natur schützen.
Ethische Fragen: Der Preis des Coolcation-Trends
Wie jeder andere Trend wirft Coolcation auch einige kritische Fragen auf. So ist fraglich, inwieweit es vertretbar ist, wenn kühlere Regionen gezielt aus dem Klimawandel Profit schlagen. Womöglich verschiebt sich der Massentourismus und seine daraus resultierenden Probleme in Regionen, die hiervon bislang verschont waren.
So könnten bisher weniger frequentierte Regionen, wie die Fjorde Norwegens oder die isländischen Gletscher, durch den zunehmenden Tourismus unter Druck geraten. Ein Beispiel hierfür ist Island, das in den vergangenen Jahren einen enormen Anstieg des Tourismus verzeichnet hat. Dies hat nicht nur die lokale Infrastruktur belastet, sondern auch zu Umweltproblemen geführt, wie der Erosion empfindlicher Naturgebiete (Massentourismus Island).
Ein weiteres Problem ist der ökologische Fußabdruck, der durch Fernreisen entsteht. Je weiter Menschen reisen, desto größer ist ihr Beitrag zur Klimaerwärmung – ein Paradoxon, wenn man bedenkt, dass viele dieser Reisen unternommen werden, um kühle Orte zu besuchen, die gerade durch den Klimawandel gefährdet sind. Es stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, beispielsweise für eine Coolcation nach Neuseeland zu fliegen, wenn dies die CO₂-Belastung weiter erhöht und zur Schmelze der Gletscher beiträgt, die man erleben möchte. Daher habe ich mich in diesem Beitrag auch auf Reiseziele in Europa beschränkt.
Fazit: Warum Coolcation mehr als nur ein Urlaubstrend ist
Coolcationing ist weit mehr als nur ein vorübergehender Trend – es ist eine bewusste Reaktion auf die immer extremer werdenden Temperaturen in vielen klassischen Urlaubsdestinationen.
Dieser Trend bietet nicht nur eine willkommene Abkühlung, sondern ermöglicht es Urlaubern auch – ohne Hitzestress –, die Natur in ihrer vollen Schönheit und Ruhe zu genießen. Besonders für Familien mit kleinen Kindern finde ich Coolcation als eine perfekte Alternative zum All-inclusive-Urlaub im Süden.
Obwohl der große Ansturm bisher noch ausbleibt, was vermutlich auch an den teils höheren Kosten im Norden Europas liegt, wird die Bedeutung von Coolcationing in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter zunehmen.
Allerdings solltest du auch bedenken, dass die steigende Beliebtheit von Coolcation-Zielen das Risiko birgt, dass diese Regionen in Zukunft den gleichen touristischen Druck erfahren könnten, den die klassischen Urlaubsziele bereits spüren. Es ist daher wichtig, Coolcationing nachhaltig zu gestalten, um die Natur und die lokalen Gemeinschaften langfristig zu schützen.
FAQ: Das Wichtigste zu Coolcations in Kürze
Denise Ni
Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama
Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.
Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).