Zuletzt aktualisiert: 17. September 2024
Zauberhaftes Grenen – entdecke den nördlichsten Punkt Dänemarks
Mit einem Bein in der Nordsee und dem anderen in der Ostsee stehen – klingt unmöglich, ist es aber nicht. Am Grenen, der nördlichsten Spitze Dänemarks, treffen beide Meere imposant aufeinander. Wenn ein Ausflug zum Grenen noch kein Punkt auf deiner Bucket List ist, wird es Zeit. Denn auf dich warten gleich mehrere außergewöhnliche Highlights.
- Warum ein Ausflug zum Grenen ein eindrucksvolles Erlebnis ist
- Anreise zum Grenen – Los geht’s
- Spektakuläre Natur erleben
- Mein Grenen-Highlight: Begegnung mit Robben und Seehunden
- Skagen – Hotspot für Kreuzfahrtschiffe
- Stumme Zeugnisse der Geschichte
- Grenen – ein Ort, der sich immer wieder ändert
- Hotels und Ferienhäuser in Skagen
- FAQ zum Grenen: Praktische Tipps und Wissenswertes
Warum ein Ausflug zum Grenen ein eindrucksvolles Erlebnis ist
Grenen bildet die äußerste Spitze von Skagens Odde, einer rund 30 Kilometer langen Landzunge. In dem öffentlich zugänglichen Naturschutzgebiet wartet nicht nur eine Sehenswürdigkeit auf dich:
- Imposantes Naturschauspiel: Das Zusammentreffen von Nord- und Ostsee verläuft keinesfalls unbemerkt. Die Wellen kollidieren und verschmelzen deutlich sichtbar miteinander.
- Zeitzeugen der jüngeren Geschichte: Die gesamte Westküste Dänemarks war Teil des Atlantikwalls, einer 2685 Kilometer langen Verteidigungslinie, errichtet vom NS-Staat im Zweiten Weltkrieg. Auf dem zum Grenen sind einige Bunker stumme Zeitzeugen jener Zeit.
- Traumhafte Farben: Skagen war und ist bei Malern äußerst beliebt. Der Grund: das einzigartige Licht, das eine so eindrucksvolle Stimmung erzeugt, die man einfach selbst mal gesehen haben muss.
- Seehunde ❤: Schon auf dem Weg gen Norden siehst du vermutlich immer wieder Seehunde, die ihren Kopf neugierig aus dem Wasser recken. Diese sonnen sich aber auch gerne auf den Bunkern im Wasser oder direkt am Grenen.
Keine Lust, viel zu lesen? – Das Wichtigste in Kürze
– Grenen ist die nördlichste Spitze Dänemarks, wo Nord- und Ostsee aufeinandertreffen.
– Du kannst mit einem Bein in der Nordsee und mit dem anderen in der Ostsee stehen.
– Robben und Seehunde sind oft am Strand zu sehen, ein besonderes Highlight für Besucher.
– Der Weg zur Spitze dauert zu Fuß etwa 20–30 Minuten, alternativ fährt der „Sandormen“-Traktor.
– Historische Bunker und das Grab des Dichters Holger Drachmann befinden sich in der Nähe.
Anreise zum Grenen – Los geht’s
Schon die Fahrt über die Landstraße 40 ist ein echtes Erlebnis. Die Landschaft ist traumhaft schön. Wer nicht warten kann, kann sich einen Halt machen, und Råbjerg Mile eine echte Wanderdüne, und die Sankt Laurentii Kirke, eine versandete Kirche, anschauen. Wir hatten uns allerdings beides für den Rückweg aufgehoben.
Um zum Grenen zu kommen, fährst du einmal durch die kleine Stadt Skagen durch. Den Weg zum Grenen kannst du nicht verfehlen. Du fährst einfach immer weiter nach Norden.
Zu Fuß zum Grenen
Irgendwann geht es dann nicht mehr weiter und du erreichst den Parkplatz (Google Maps). Wir waren hier an einem Wochentag im Oktober und der Parkplatz war halb voll. Am Parkplatz befinden sich ein kleiner Souvenirladen und öffentliche Toiletten. Etwas weiter, mit Blick auf die Ostsee, liegt das Restaurant De Have. Auf der linken Seiten ist der Eingang zum Skagen Bunkermuseum (hierzu später mehr). Rechts beginnt der etwa 20-minütige Fußweg zur Spitze Dänemarks.
Mit dem Sandormen gen Norden
Für alle, die die Strecke zu Fuß nicht gehen können oder möchten, steht der Sandormen (Sandwurm) bereit. Der von einem gewaltigen Traktor gezogene Wagen vom Parkplatz in Fyrvej 39 etwa alle 20–30 Minuten (in der Hauptsaison alle 10 Minuten). Tickets kosten für die Hin- und Rückfahrt 35 DDK (für Kinder unter 12 Jahren 15 DKK). Achtung: Im Wagen selbst kannst du nur mit Bargeld bezahlen. Mit Karte kannst du die Tickets vorab am Kassenautomaten im Informationsgebäude bezahlen.
Mehr Infos hier: https://sandormen.dk/de/
Spektakuläre Natur erleben
Noch mal schnell auf die Toilette, Schuhe aus und dann geht es auch schon los – unser Strandspaziergang zum Ende Dänemarks. Wir reihen uns in den Strom der Touristen ein, die gemächlich Richtung Norden schlendern.
Bereits nach wenigen Metern das erste Highlight: eine Gruppe von Robben sonnt sich auf einem Bunkerdach, das auf dem Wasser ragt.
Während wir uns staunend Richtung Norden bewegen, verstehe ich immer mehr, warum Skagen für Maler solche eine Quelle der Inspiration war und immer noch ist. Das Licht und die Motive sind faszinierend. Während der knappen halben Stunden, die wir zum Grenen benötigten, änderte sich das Licht und die Stimmung immer wieder.
Wer waren die Skagen-Maler?
Die Skagen-Maler, eine Gruppe dänischer Künstler des späten 19. Jahrhunderts, prägten die Kunstgeschichte und machten Skagen berühmt. Ihr Stil: impressionistischen Freilichtmalerei. Fasziniert vom einzigartigen Licht und der Natur, fokussierten sie sich auf Alltagsszenen und die Interaktion zwischen Mensch und Umwelt, insbesondere Dünen, Meer und Fischer.
Noch bevor wir das Highlight, die nördlichste Spitze Dänemarks erreichen, genießen wir den wunderschönen Strandspaziergang. Und dann ist es endlich so weit: Wir erreichen Grenen, die Landspitze, die Nord- und Ostsee voneinander trennt.
Tatsächlich sind die aufeinander treffenden Wassermassen deutlich zu sehen. Die Wellen beider Meere schlagen geräuschvoll zusammen. Ich lasse es mir natürlich nicht nehmen, meine Füße in die eiskalten Fluten zu halten, um mit einem Bein in der Nordsee (Skagerrak) und dem anderen in der Ostsee (Kattegat) zu stehen.
Auch wenn der nördlichste Punkt Europas, das Nordkap, noch einige hunderte Kilometer weiter nördlich liegt, so fühlt es sich – trotz der vielen Menschen – etwas so an, am Ende der Welt zu stehen. Den rundum ist nur Wasser.
Neben diesem imposanten Naturschauspiel wurden wir nämlich noch von einem weiteren Highlight überrascht.
Mein Grenen-Highlight: Begegnung mit Robben und Seehunden
Auf der Landspitze sonnte sich nämlich noch eine Gruppe Robben und Seehunde. Als wir die Tiere erblickten, war ich erst mal baff. Bei unserer Robbensafari auf Fanø sahen wir die Tiere nämlich nur aus ca. 100 Metern Entfernung. Der Guide erklärte uns, dass Seehunde durch Urlauber oder Schiffe, die ihnen zu Nahe kommen, erheblich gestört würden. Jede Flucht von der Sandbank kostet sie viel Energie. In der Seehundstation in Norddeich gibt es ein sehr anschauliches Video, das zeigt wie sehr unbedarfte Touristen, die Tiere stören.
So viel zum Hintergrund. Denn die Menschenmassen am Grenen waren nicht 100, sondern vielleicht 5 Meter von den Tieren entfernt. Dies schien sie allerdings nicht in die Flucht zu treiben. Im Gegenteil: Es kamen mit der Zeit sogar noch weitere hinzu. Scheinbar haben sie sich mit der Zeit an Touristen mit Kamera gewöhnt.
Ein Hinweisschild weist darauf hin, zum Schutz der Tiere Abstand zu halten. Und tatsächlich schienen sich die meisten mehr oder weniger daranzuhalten. Zwar wurde fleißig fotografiert, es versuchte aber keiner Selfies mit den Seehunden zu machen oder sie zu berühren.
Skagen – Hotspot für Kreuzfahrtschiffe
Während die Frachtschiffe in reichlich Abstand vorbeiführen, sah es bei den Kreuzfahrtschiffen leider ganz anders aus. Skagen hat seit 2015 einen Kreuzfahrtterminal. Während der gesamten Wegstrecke zum Grenen sahen wir rund ein halbes Dutzend dieser schwimmenden Mega-Hotels. Anders als die Frachtschiffe kamen diese auch sehr nah – so viel zur idyllischen Aussicht. Anscheinend wollten sich die Gäste das Naturphänomen von der Reling aus anschauen.
Stumme Zeugnisse der Geschichte
Neben der zauberhaften Landschaft lockt Grenen mit einigen kulturellen und historische Zeugnisse. Wenige Meter, nachdem wir den Parkplatz Richtung Grenen verlassen hatten, erwartete uns das Grab des dänischen Dichters Holger Drachmann. Er verstarb 1908 und wurde hier am Strand in einer Gruft beigesetzt. Zu Lebzeiten war er Teil der Skagener Künstlergemeinschaft und war bekannt für seine realistischen Erzählungen über das Leben der Fischer.
Den geschichtsinteressierten Besucher erwartet schon am Parkplatz das Skagener Bunkermuseum. Im ehemaligen Sanitätsbunker gibt es heute einen Filmraum und du kannst Uniformen, Waffen und ein Operationszimmer aus der damaligen Zeit sehen.
Weitere Überreste von Bunkern tauchen auch dem Weg gen Norden immer wieder am Strand auf. Teils bereits von der Nordsee verschlungen, teils mit Graffiti besprüht mitten am Strand.
Ein Bild, das einem an der gesamten dänischen Nordseeküste begegnet. Denn Dänemark war Teil des Atlantikwalls, einer riesigen Verteidigungsanlage der Deutschen Wehrmacht mit allein über 8000 Bunkern in Dänemark. Ziel war es, eine Invasion der westlichen Alliierten zu verhindern.
Grenen – ein Ort, der sich immer wieder ändert
Die starken Strömungen des Wassers und die kräftigen Winde haben zur Folge, dass Grenen immer in Bewegung ist – und zwar bis zu mehreren Metern im Jahr. In den vergangenen 300 Jahren hat sich die Landzunge Skagen Odde um sagenhafte 2,5 Kilometer nach Nordosten ins Meer hinaus verlängert. Diese Wanderung ist besonders gut am Leuchtturm auszumachen. 1856 an der Spitze Dänemarks errichtet, liegt dieser nun einige hundert Meter hinter dem heutigen Grenen.
Wenn Wind und Wasser ihr derzeitiges Tempo beibehalten, dürfte es dann in rund 700 Jahren so weit sein, bis du trockenen Fußes nach Schweden übersetzen kannst.
Tipp: Wenn du in Skagen bist, mach auf jeden Fall einen Abstecher zur Råbjerg Mile, einer echten Wanderdüne, die auch gerne mal als dänische Sahara bezeichnet wird. Du wirst nicht nur das Gefühl haben, mitten in der Wüste zu sein, sondern kannst zugleich sehr eindrucksvoll die Spuren beobachten, die die Düne beim Wandern (immerhin ganze 15 Meter pro Jahr) hinterlässt.
Hotels und Ferienhäuser in Skagen
Skagen hat gerade einmal 7500 Einwohner. Die Hafenstadt im äußersten Norden Dänemarks hat neben dem Grenen wunderschöne Strände mit ausgezeichneter Wasserqualität zu bieten. So ist nicht verwunderlich, dass es in Skagen eine vergleichsweise hohe Zahl an Hotels und Ferienhäuser gibt.
→ Übersicht Ferienhäuser in Skagen*
FAQ zum Grenen: Praktische Tipps und Wissenswertes
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Denise Ni
Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama
Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.
Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).