Zuletzt aktualisiert: 19. August 2024
Was würdest du tun, wenn Angst keine Option ist?
Was hindert dich daran, deine Träume zu verwirklichen und das Leben so zu leben als, wenn es kein Wenn und Aber gäbe? Es gibt wahnsinnig tolle und inspirierende Menschen, wie Jochen Schweizer oder Tal Gur, die scheinbar genau das machen, was andere sich erträumen und das Leben voll auskosten. (siehe auch in meinen Literaturempfehlungen).
Was hält uns davon ab, unser Leben genauso ohne Wenn und Aber zu leben? Ich habe für mich 6 Gründe identifiziert, die mich davon abgehalten haben bzw. bis zu einem gewissen Grad immer noch abhalten, meine Komfortzone zu verlassen und in die Welt herauszugehen:
- zu viel Angst
- zu wenig Geld
- zu wenig Zeit
- keine Motivation
- keinen (Reise-) Partner
- zu viel Druck
Ich werde im Folgenden eine kleine Blogreihe starten und auf diese Hindernisse eingehen und Tipps gehen, wie ihr damit umgehen könnt.
Beginnen werde ich mit dem meiner Meinung nach größten Hindernis: Angst. Angst ist ein sehr großes Hemmnis und führt dazu, dass wir lieber in unserer gemütlich, kleinen Komfortzone bleiben, anstatt hinauszugehen und die Welt zu entdecken.
Doch wenn man sich die Biografien erfolgreicher und inspirierenden Menschen ansieht, sind alle Risiken eingegangen und haben Rückschläge erlebt. Stell dir nur einmal die Frage, was du alles machen würdest, wenn Angst keine Rolle spielen würde.
- Was bedeutet Angst überhaupt?
- Die Arten von Ängsten halten dich davon ab, deine Träume zu verwirklichen
- Diese Tipps helfen dir deine Ängste in den Griff zu bekommen
- 1. Definiere deine Angst
- 2. Mach dir die Fakten bewusst
- 3. Mal dir aus, was du alles tun könntest, wenn Angst keine Option ist.
- 4. Ändere deine Gedanken
- 5. Stell dich deinen Ängsten
- 6. Klein anfangen
- 7. Sport, Sport, Sport
- 8. Setz die Scheuklappen auf und los geht’s
- 9. Akzeptiere deine Angst und deine Grenzen
Was bedeutet Angst überhaupt?
Angst ist eine emotionale Reaktion auf potenzielle Gefahren. Somit ist Angst eine lebenswichtige Reaktion, um uns vor Bedrohungen zu schützen. Hätten wir keine Angst von einer gefährlichen Klippe zu springen, könnte dies fatal enden.
Doch vielfach gehen Ängste viel zu weit. Die Wahrscheinlichkeit bei einem Flugzeug-Absturz zu sterben ist beispielsweise sehr gering. Dennoch fürchten sich viele Menschen genau davor und verpassen dadurch die Chance ferne Orte zu entdecken und unglaublich tolle Erfahrungen zu machen.
Die Arten von Ängsten halten dich davon ab, deine Träume zu verwirklichen
Die Liste von Dingen, vor denen Menschen Angst haben können, lässt sich immer weiter führen. Im Großen und Ganzen lassen sich Ängste aber in 4 Kategorien zusammenfassen:
- Angst vorm Scheitern
Wer etwas riskiert, kann auch scheitern. Wer sich selbständig macht, in ein anderes Land auswandert oder heiratet, kann keine Garantie haben, dass dieses Vorhaben erfolgreich sein wird. - Angst davor nicht gut genug zu sein bzw. vor Ablehnung
Du träumst davon auf einer Bühne zu stehen. Dabei kann es passieren, dass nicht jeder dich oder deine Art mag und super begeistert von dem ist, was du tust. - Angst vor Veränderung
Der Mensch braucht eine gewisse Sicherheit. Der eine weniger. Der andere umso mehr. Wenn aber eins im Leben sicher ist, dann sind es Veränderungen. - Angst zu sterben
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, haben wir Angst, dass das Seil beim Bungee-Jumping reißen könnte oder das Flugzeug abstürzt.
Diese Tipps helfen dir deine Ängste in den Griff zu bekommen
Die folgenden Tipps sind meine eigenen Erfahrungen mit Angst bzw. Strategien, die ich selber angewendet habe. Einen psychologischen Hintergrund habe ich nicht. Trotzdem ich bin ich sicher, dass dir der ein oder andere meiner Tipps weiterhelfen kann.
1. Definiere deine Angst
Sich seinen Ängsten zu stellen kann ganz schön einschüchternd sein. Ich empfehle dir die Ängste nicht nur körperlich zu spüren, sondern auch zu benennen und versuchen zu verstehen.
Wenn du deine Angst klar benennen kannst, kannst du auch erkennen, wann sie dich beeinflusst und du wirst effektiver mit ihr umgehen können.
- Was ist die Historie deiner Angst? Wie lange verspürst du diese Angst schon?
- Was löst deine Angst aus?
- Wie beeinflusst dich deine Angst?
Ich habe gemerkt, wenn ich meine Angst klar benenne, kann ich auch rationaler mit ihr umgehen. Ich merke, dass ich selber aktiv werden und meine Angst unter Kontrolle haben kann.
2. Mach dir die Fakten bewusst
Mach dir bewusst wie unwahrscheinlich das ist, wovor du Angst hast. Die Wahrscheinlichkeit bei einem Flugzeugabsturz zu sterben liegt bei 1 zu 45 Millionen. Die Wahrscheinlichkeiten im Auto, im Zug, dem Fahrrad oder gar einem Motorrad zu sterben liegen ungleich höher.
In einem Buch von Dale Carnegie habe ich mal gelesen, dass man sich das Schlimmstmögliche ausmalen soll, was passieren kann. Ich kenne sogar noch einen Schritt weiter und überlege mir für diesen Fall schon einen Plan B.
Bspw. hatte ich Angst im Studium durch die Mathematik-Prüfung zu fallen. Der schlimmste Fall wäre gewesen, dass ich 3-Mal durchfalle und exmatrikuliert werde. In diesem Fall hätte ich immer noch mein Zweitfach vertiefen können oder in ein ähnliches Fach wechseln können. Es gibt also auch trotz Scheitern immer noch Optionen. Es gar nicht erst zu versuchen, wäre aber verdammt Schade.
3. Mal dir aus, was du alles tun könntest, wenn Angst keine Option ist.
Wie sehr beeinflusst dich deine Angst? Führt sie dazu, dass du den Gesangsunterricht gar nicht erst ausprobierst, weil du Angst vorm Scheitern hast? Oder wagst du es nicht in deine Traumstadt zu ziehen, weil du Angst hast keine Freunde zu finden?
Mache dir bewusst, was dir alles entgeht nur, weil du Angst hast.
4. Ändere deine Gedanken
„Ändere deine Gedanken und du änderst die Welt“
In diesem Satz steckt so viel Wahrheit. Optimistische und positive Gedanken führen zu einer ganz unterschiedlichen Interpretation des Lebens als ängstliche und negative Gedanken. Auf einen negativen Gedanken folgt häufig ein weiterer, was zu einer negativen Abwärtsspirale führt.
Doch du kannst diese Gedanken steuern und aus einer negativen eine positive Gewohnheit machen. Notieren dir deine negativen Gedanken und formulieren sie um in positive Gedanken.
Beispiel:
negativer Gedanke: Ich werde nie genug Geld haben, um zu reisen.
unrealistischer positiver Gedanke: Ich werde bald ein Millionär sein und jedes Land der Welt bereisen können.
realistischer positiver Gedanke: Es wird einige Zeit dauern, aber ich werde meine Ausgaben reduzieren und bald genug Geld haben, um meine Traumreise nach Kanada zu machen.
Hilfreiche Zitate zum Thema Motivation findest du in diesem Beitrag: 100+ Bucket List Zitate, die dich inspirieren und motivieren
5. Stell dich deinen Ängsten
Mark Twain sagte einmal: „Tu das, was du am meisten fürchtest, und der Tod der Angst ist sicher.“ So beängstigend es auch ist. Um die Angst zu besiegen, musst du es manchmal einfach tun – wahrscheinlich mehr als einmal.
Ehrlich gesagt finde ich es etwas anmaßend bzw. vereinfacht zu sagen, wenn du Angst davor hast in ein Flugzeug zu steigen, dann mach genau das. Doch leider trifft genau das zu. Der erste Flug ist vielleicht noch ein Horrortrip, der zweite Flug ganz sicher auch noch, aber mit Sicherheit schon etwas weniger.
Du wirst merken, dass es häufig die Angst vor etwas Unbekanntem ist. Diese wird weniger, desto bekannter etwas wird.
6. Klein anfangen
Sich deinen Ängsten zu stellen kann eine einschüchternde Erfahrung sein, weil es so aussieht, als wären sie so mächtig, dass es keinen Ausweg geben wird. Daher empfehle ich dir klein anzufangen. Du hast Angst davor alleine zu verreisen? Dann hab nicht direkt die Backpacker Tour durch Vietnam im Sinn, sondern erst mal eine Städtereise in deiner Nähe.
Teile das Große und Ganze in dann in Ministeps ein. Bspw. passenden Reisezielen schauen, die Zugverbindung buchen, einen Reiseführer besorgen, nach guten Hotels für Alleinreisenden schauen usw.
Jeder kleine Schritt ist ein Sieg. Hab nicht nur das Große und Ganze im Sinn, sondern feiere bereits diese kleinen Siege und sei stolz auf dich.
Der Punkt „Alleine Verreisen“ steht auch auf meiner Bucket List. Zwar war ich schon mal alleine in Irland, doch werde ich im nächsten Jahr wahrscheinlich damit anfangen alleine die Berliner Museen Landschaft zu erkunden. Dann folgt einen Sprachkurs in Italien und erst dann der Solotrip nach Asien. So wie die geografische Distanz immer größer wird, vergrößert sich auch Schritt für Schritt die Komfortzone.
7. Sport, Sport, Sport
Ängste überwinden ist einer der vielen Gründe, warum ich Sport empfehlen kann. Der Sport hilft mir eine Zeitlang meine Ängste und Sorgen auszublenden und mich einfach nur auf die körperliche Anstrengung zu fokussieren. Mehr noch habe ich danach gute Laune und habe Lust Dinge zu erleben.
Nach dem Sport weniger gestresst und komme innerlich zur Ruhe. Vor jeder Uni-Klausur bin ich am Vorabend zum Sport gegangen. Auch vor meiner Augen-Laser OP habe ich mich am Abend davor im Fitnessstudio noch so richtig ausgepowert.
Es muss nicht immer der 5 km Lauf sein. Auch eine Runde Yoga oder ein Spaziergang können manchmal die Welt ganz anders aussehen lassen.
8. Setz die Scheuklappen auf und los geht’s
Was mir bislang immer sehr geholfen hat, ist das Ausblenden meiner Ängste. Was etwas wie Verdrängen klingt, hat z.B. beim Augen Lasern gut funktioniert. Ich hatte mir zwar Erfahrungsberichte durchgelesen und wusste, dass die Schmerzen und auch die Risiken im Rahmen liegen. Trotzdem hatte ich Angst vor der OP, den Risiken und auch den Schmerzen.
Ich habe dann aber einfach einen Termin gemacht und mich bis dahin nicht mehr damit beschäftigt. In den Tagen vor der OP habe ich anderen spannende Dinge unternommen und habe mir, wenn ich doch anfing über die OP zu grübeln, immer in Gedanken Stopp gesagt. So habe ich es ganz stressfrei bis zum OP-Tag geschafft.
9. Akzeptiere deine Angst und deine Grenzen
Du kannst die Angst nicht völlig aus deinem Leben streichen und das wäre auch nicht sinnvoll. Sie ist ein berechtigtes Gefühl, genau wie Freude und Traurigkeit.
Treibe dich daher selbst nicht zu weit und versuche auf Teufel komm raus dich all deinen Ängsten zu stellen. Vielmehr solltest du dich auf die Ängste konzentrieren, die dich daran hindern deine Träume zu verwirklichen. Verschwende deine Zeit nicht damit dich mit Ängsten zu konfrontieren, die keinen wirklichen Effekt auf dich haben
Welche Erfahrung hast du mit Ängsten gemacht und wie gehst du mit ihnen um?
Denise Ni
Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama
Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.
Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).
Hallo Denise, ein Punkt fehlt mir hier: Angst die/den PartnerIn bei der Erfüllung des Bucketlist-Punkt zu verletzen oder zu kränken. Gerade wenn man Kinder und Verpflichtungen hat, heißt dass ja auch, dass der andere Elternteil dir den Rücken freihält/stärkt damit du deinen Bucketlist-Punkt abzuarbeiten kannst!
Und nicht zu vergessen – was ist danach? Du kommst vielleicht mit sensationellen Erlebnissen zurück die sich auf deiner geistigen Festplatte eingeritzt haben, jeder spricht dich drauf an – und du brennst richtig dafür (mir so passiert vor 19 Jahren bei meiner ersten Alpenüberquerung mit dem Mountainbike. Verschiedene körperliche Voraussetzungen und Fitness machten eine gemeinsame Überquerung mit meiner Frau unmöglich. Meine Frau ist heute noch gekränkt bei dem Thema..)
Hallo ede, danke für deinen Kommentar und den Hinweis. Du beschreibst eine berechtigte Angst, die ich so (noch) gar nicht auf dem Schirm hatte. Mein Mann und ich machen die viele Dinge zusammen, auf die wir beide Lust haben (z.B. Ballonfahrt, Houserunning, Mammutmarsch). Vor allem kreative Erlebnisse mache ich alleine oder mit anderen, weil er hierauf keine Lust hat. Es ist aber, wie du schreibst, eine ganz andere Situation, wenn der Partner, das Erlebnis gerne teilen würde, aber es nicht kann. Vermutlich kommen in Zukunft ein paar von diesen Situationen auf uns zu. Ich schätze, da hilft es viel und offen und ehrlich zu reden. Ich werde den Aspekt im Hinterkopf behalten, aber eher einen eigenen Beitrag hieraus machen. Danke nochmal für deinen Input!
LG Denise
Dein Beitrag kommt gerade zur richtigen Zeit. Ich befasse mich selber gerade mit einem Thema, welches meine Zukunft betrifft. Machen oder sein lassen? Es gibt mögliche Hindernisse und Probleme, die mir Angst machen und ich bin unsicher, ob ich das Wagnis eingehen soll oder nicht.
Danke für deinen tollen Beitrag.
Gruss
Natascha
Schön, dass du dich mit diesem Thema befasst hast und es hier teilst. Ich hab das auch schon getan, weil ich immer wieder merke, wie viel Angst ich vor dem Scheitern und auch vor Veränderung habe. Mittlerweile hab ich so meine Strategien… aber tagesformabhängig klappt das auch nicht immer 😉
Liebste Grüße,
Sarah von http://www.vintage-diary.com
Coole Blogreihe. Ich persönlich habe Angst vorm Fliegen und vor Höhe. Das hindert mich leider auch an einigen tollen Dingen.
Liebe Grüße
Melanie
Ein wirklich schöner Beitrag!
Wenn ich keine Flugangst mehr hätte, würde ich sehr wahrscheinlich endlich mal Europa verlassen. Ich liebe Europa zwar, aber wenn man nur Europa gesehen hat, ist das doch vergleichsweise ein sehr kleiner Fleck.
Ganz liebe Grüße
Julie von julie-en-voyage.com
Es erstaunt mich, dass so viele Angst vorm Fliegen haben. Für mich ist es immer ein kleines Abenteuer, weil man Fliegen (im Gegensatz zu Bahnfahren) eben nicht täglich macht 🙂 Aber jeder hat andere Ängste und wenn es gar nicht geht, gibt es sicher noch andere Wege Europa zu verlassen 🙂
LG Denise
Sehr inspirierender Beitrag, der sicherlich für viele gute Tipps bereithält. Ich finde auch, wenn man sich mit seiner Angst mal etwas mehr beschäftigt, macht sie einem weniger Angst. Man wird sich dieser Angst bewusster und sie ist oft gar nicht mehr so präsent oder die Folgen nicht mehr so schlimm.
Liebe Grüße,
ChristinaKey.com
Dieser Artikel spricht mir aus der Seele und hat mich gleichzeitig motiviert! Es ist so schwer, sich dem ersten Schritt zu stellen – obwohl es einfach nur Kopfsache ist!
Toller Beitrag! Die Angst hindert uns wirklich viel zu oft und manchmal nehmen wir sie auch zur Ausrede, weil wir es uns selbst bequem machen, anstatt mal den Allerwertesten zu heben und für unsere Träume auch etwas tun.
Das ist ein wirklich spannender Beitrag. Jeder wird irgendwie eine angst mir sich tragen der etwas verhindert umzusetzen. Bei mir ist es, witzigerweise, das Fliegen. Aber ich weiß ich muss darein um was tolles zu sehen