Zuletzt aktualisiert: 5. Januar 2024
Aerial Yoga Erfahrung: Luft-Akrobatik oder entspannende Yoga-Praxis?
SUP Yoga, HIIT Yoga und Hot Yoga und jetzt auch noch Aerial Yoga: Die Welt des Yoga bringt gefühlt immer etwas Neues hervor und einen Überblick über alle Stile und Ausprägungen zu haben, ist nicht leicht.
Auch wenn ich da zunächst skeptisch bin („Ist das überhaupt noch richtiges Yoga?“) hat mich diese elegant aussehende, luftige Yoga-Praxis immens gereizt. Wie praktisch, dass in meiner Nähe ein Schnupper-Workshop angeboten wurde.
Um es gleich vorwegzunehmen: Aerial Yoga ist nicht so meins. Warum und wie ich den Workshop erlebt habe, erfährst du in diesem Beitrag.
Doch erst einmal die Frage: Was ist überhaupt Aerial Yoga?
Was ist Aerial Yoga?
Vereinfacht gesagt: Aerial Yoga ist eine Yoga-Form, bei der die Übungen (Asanas) an Tüchern (Hammock oder Sling genannt) hängend in der Luft praktiziert werden.
Aerial Yoga verbindet Elemente aus dem klassischen Yoga mit Pilates und Akrobatik. Wie häufig üblich ist diese Yoga-Praxis nicht nur unter dem Namen Aerial Yoga bekannt. Andere Bezeichnungen sind Air Yoga, Flying Yoga oder Gravity Yoga.
Gründer des soll der US-Amerikaner Christopher Harrison sein (https://antigravityfitness.com/). Was sich zu einem massentauglichen Yoga-Stil entwickelt hat, sollte eigentlich nur eine Möglichkeit für Athleten werden sich zu entspannen.
Doch nicht nur in Sachen Entspannung trägt Aerial Yoga zu deiner Gesundheit bei:
Vorteile von Aerial Yoga: 7 Gründe, warum Aerial Yoga dir gut tut
Nicht ohne Grund hat Aerial Yoga in kurzer Zeit weltweit so viele Anhänger gefunden. Die Gründe sprechen für die luftige Yoga-Variante:
- Abwechslung: Erlebe bekannte Asanas wie den herabschauenden Hund in einer völlig neuen Variante.
- Balance: Das schaukelnde Tuch erfordert ein hohes Maß an Balance und trainiert deinen Gleichgewichtssinn.
- Faszien: Durch den Druck des Tuches werden die Faszien mitbearbeitet.
- Grenzen überschreiten: Hält das Seil auch wirklich? Fall ich runter? Es erfordert ein gewisses Maß an Mut den sicheren Boden zu verlassen.
- Ganzkörpertraining: Kraft, Balance, Faszien, Beweglichkeit und Ausdauer. Aerial Yoga ist das perfekte Training für den ganzen Körper.
- Geborgenheit: Warte die Entspannungsphase am Schluss ab! Eingewickelt in der Luft schwebend fühlst du dich geborgen wie in einem Kokon.
- Schwerelosigkeit: Einmal wie ein Akrobat in der Luft schweben. Aerial Yoga ermöglicht dir eine ganz neue Körperwahrnehmung. Einige Asanas, die dir am Boden schwerfallen, sind durch die Unterstützung des Tuches viel leichter auszuüben.
Meine Erfahrung beim Aerial Yoga Workshop
Aber genug zu den Fakten. Im Folgenden möchte ich meine eigene, natürlich sehr subjektive Erfahrung mit dir teilen.
Warum Aerial-Yoga?
Nach mittlerweile einem Jahr wöchentlichen Yoga-Kursen und zwei Aufenthalten im Ashram von Yoga Vidya in Bad Meinberg, bezeichne ich mich als etwas fortgeschrittenen Yoga-Anfänger. Bezeichnungen wie herabschauender Hund, Krieger 1 und 2 und Shavasana sind für mich keine Fremdwörter. Meine Entdeckungsreise beschränkt sich momentan allerdings noch auf die Welt des Hatha-Yoga sowie ein paar Yin Yoga-Videos von Maddy Morrison.
In der Welt des Yoga noch so viel zu entdecken, insbesondere in spiritueller und philosophischer Hinsicht. Auch was die verschiedenen Yoga-Stile angeht (eine Übersicht findest du bei asanayoga) möchte ich in jede Richtung mal reinschnuppern, um mir einen Überblick zu verschaffen.
Als ich zufällig bei Facebook eine Veranstaltung für einen 2-stündigen Aerial-Yoga-Workshop gesehen habe, habe ich direkt Nägel mit Köpfen gemacht und ohne groß nachzudenken einfach mal gebucht.
Der Aerial-Yoga Workshop
Zwei Wochen später war es dann soweit: Da ich recht früh dran war, konnte ich im noch leeren Raum erst mal die Atmosphäre aufsaugen. Soweit ein ganz normaler Yoga-Raum, bis auf die Tatsache, dass in zwei leicht versetzten Bahnen bunte Tücher von der Decke hingen.
Mein erster Gedanke war sofort: „Und dieses dünne Tuch soll mich halten können?“ . Wie als ob sie Gedanken lesen kann, stand auch schon unsere Yoga-Lehrerin hinter mir und forderte mich auf mich ruhig schon mal mit dem Tuch vertraut zu machen und mir einen Platz zu machen.
Na klar, zielstrebig gehe ich auf ein neongrünes Tuch zu und bin erst mal erstaunt, dass das Tuch mit geschätzten 2 Metern sehr breit, aber auch verdammt dünn ist. Kaum habe ich meine Wahl getroffen, höre ich eine Stimme aus dem Off, dass das Tuch für mich viel zu hoch ist. Mithilfe einer Leiter ist dieses Problem aber schnell gelöst.
Nachdem so langsam die anderen Teilnehmer eingetrudelt sind, geht es auch schon los. Wie ich haben die anderen Teilnehmer schon ein wenig Yoga-Erfahrung. Trotzdem fällt die gewohnte Anfangsentspannung weg und wir gehen direkt daran uns mit dem Tuch vertraut zu machen. Überraschend schnell merke ich: Das Tuch hält so einiges aus und es ist sogar ein tolles Gefühl loszulassen und den Halt abzugeben.
Die Zeit des Schaukelns und ins Tuch legen ist aber schnell vorbei und wir beginnen mit Dehnübungen und bekannten Asanas wie dem Schmetterling und dem herabschauenden Hund. Ich merke sofort, dass die Dehnungen mithilfe des Tuches noch viel intensiver sind. Kopfüber im Tuch hängend werde ich viel mehr in die Länge gezogen als üblicherweise.
Soweit zu den positiven Körperempfindungen. Leider habe sich einige Übungen für mich alles andere als angenehm angefühlt.
So fühlt sich Aerial Yoga an
Leider wird mir recht schnell schwindelig und sogar schwarz vor Augen, wenn ich zu schnell aufstehe. Da wir für einige Zeit nach hinten gebeugt oder sogar kopfüber in den Seilen hingen, hatte ich gleich mehrere kurze Schwindel-Momente.
Auch war mir häuptlingshängend irgendwann der Druck im Kopf zu hoch und das (gefühlt) zurückfließende Blut in Armen und Beinen kribbelte schon recht schnell unangenehm.
Als wenn ich noch nicht genug gemeckert habe, kam noch hinzu, dass das Tuch an den Hüften oder Füßen schon sehr wehtat.
Entweder ich bin etwas wehleidig und/oder Aerial Yoga ist nicht so ganz mein Yoga-Stil.
Werde ich Aerial Yoga weiter praktizieren?
Nach dem Lesen des vorherigen Abschnittes wirst du vermutlich denken Nein. Ich mache daraus ein Jein. Ich denke, was das einschneidende Tuch angeht, hat man nach ein paar Stunden ein paar Kniffe raus.
Anders ist es vermutlich beim Schwindel und dem unangenehmen Gefühl kopfüber zu hängen. Dass dies zur Gewohnheit werden kann, bezweifle ich.
Allerdings bin ich der Meinung, sich nach 2 Stunden direkt eine finale Bewertung zu erlauben ist noch nicht so möglich. Immerhin hat es sich im Rücken auch unglaublich gut angefühlt und jeder Lehrer unterrichtet auch anders. Die Balance zwischen Getragen-Werden und Loslassen findest du so schnell nicht wieder.
Um doch zu einem abschließenden Fazit zu kommen: So schnell wirst du mich beim Aerial Yoga nicht mehr antreffen. Dennoch schließe ich nicht aus, noch einmal an einem Workshop (ein Kurs wird es eher nicht) teilzunehmen.
Anfänger?, Fortgeschrittene? – Für wen ist Aerial Yoga geeignet?
Meinen Recherchen zufolge ist Aerial Yoga erst mal für Jeden geeignet, egal ob Yoga-Anfänger oder Fortgeschrittener. Voraussetzung ist, die Bereitschaft Kontrolle abzugeben und sich zu trauen.
Einschränkungen gibt es, wenn du hohen Blutdruck, erhöhten Augeninnendruck oder Probleme mit der Wirbelsäule hast (Fit for Fun). Hier solltest du einen Arzt fragen und dich an einen erfahrenen Yoga-Lehrer werden.
Aerial Yoga für zu Hause: Ausrüstung & Anleitung
Yoga-Matte raus und YouTube an ist beim Aerial Yoga nicht so einfach möglich. Schließlich benötigst du noch ein Aerial-Yogatuch* und das will auch erst mal sicher befestigt werden. Am einfachsten ist es daher, einen Kurs zu besuchen.
Wenn du aber auch zu Hause praktizieren möchtest oder es keinen Kurs in deiner Nähe gibt, findest du auch Anleitungen und Equipment für zu Hause.
Was denkst du nach dem Lesen meines Beitrags? Wäre Aerial Yoga was für dich? Oder hast du schon einmal Aerial Yoga praktiziert? Dann freue ich mich, wenn du in den Kommentaren deine Erfahrungen schilderst?
Weiterführende Quellen zu Aerial Yoga
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Denise Ni
Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama
Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.
Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).