Blogbeitrag: Dieser Dinge verändern sich mit Kind

Zuletzt aktualisiert: 30. Dezember 2022

Bucket List adé? – So hat sich mein Leben mit Kind verändert 

Den wichtigsten Punkt konnte ich am 25.06.2021 von meiner Bucket List streichen: Ich wurde Mutter. Vor diesem Datum konnte ich mir nur ansatzweise vorstellen, was diese drei mächtigen Wörter bedeuten. Schließlich begann an diesem Tag ein neues Kapitel in meinem Leben.

Aber was bedeutet es wirklich, ein Kind zu bekommen? Wie hat sich das Leben konkret verändert? Immerhin habe ich auf meiner Bucket List reichlich Ziele stehen. Vor besagtem Datum war ich dabei, so viel vom Leben mitzunehmen wie nur möglich.

Wie lassen sich meine (Bucket List-) Ziele mit einem kleinen Menschen, der mich so sehr braucht, vereinbaren?

Meine Erlebnisse und Erkenntnisse aus über einem Jahr Muttersein kannst du hier nachlesen.

Leben mit Baby – 10 Dinge, die sich komplett verändern

Wir schlafen nicht mehr aus, fahren nicht mehr spontan in den Urlaub und gehen weit vor Mitternacht ins Bett. Das Leben mit Baby ist kein Zuckerschlecken und doch das schönste Leben, was ich mir vorstellen kann.

Klingt paradox? Ist es auch. Lass es mich versuchen, in Worte zu fassen.

1. Alles dreht sich ums Baby (zumindest zeitweilig)

Kennst du diese Eltern, die nur noch über ihr Kind reden? Nervig, oder? Als Kinderlose schwor ich mir nie so zu werden. Heute denke ich mir, diese Denkweise war naiv. Die Prioritäten verschieben sich. Auf einmal ist ein kleiner Milchzahn oder Babys Stuhlgang das faszinierendste Small-Talk-Thema der Welt.

Bucket List adé? - So hat sich mein Leben mit Kind verändert  1 schwanger 2021

Mein Kind ist die größte Priorität in meinem Leben und wird dies mein Leben lang sein. Es ist etwas so Wundervolles und Aufregendes in meinem Leben passiert. Wie kann ich dies nicht teilen wollen? Da muss mein Umfeld wohl durch. Ich bin mir aber sicher, je mehr Raum ich mir wieder für mich nehme, desto mehr andere Themen werde ich auf Lager haben.

2. Mutterliebe ist etwas Wunderbares

Ich verrate dir: Liebe auf den ersten Blick gibt es wirklich. Der Moment, als ich zum ersten Mal meinen Kleinen im Arm hatte, glich einer Achterbahn der Gefühle. Ich spürte eine übermenschlich große Liebe und wollte nur, dass mein Baby sich geborgen fühlt. Mein eigener schmerzhafter Kaiserschnitt und die Müdigkeit waren in diesem Moment überhaupt nicht mehr wichtig.

Im Gegenteil: Ich spüre Babys Schmerzen mehr als meine eigenen. Diese Verbundenheit zum eigenen Kind ist so stark und gleichzeitig so beängstigend, dass es mich immer noch jeden Tag überwältigt.

Nackte Babyfüße
Gibt es etwas Süßeres als Babyfüßchen?

3. Müdigkeit wird ein häufiger Begleiter

Vor dem Schlafmangel hatte ich am meisten Respekt. Immerhin gehöre (oder viel mehr gehörte) ich zu der Sorte Mensch, die mit weniger als acht Stunden Schlaf rumlaufen wie Muffi Schlumpf.

Was soll ich sagen? So abgedroschen es auch klingt, ich gewöhnte mich schnell an den Schlafmangel. Mittlerweile schlafe ich seit mehr als einem Jahr nicht mehr durch und werde in einen Rhythmus gezwungen, der so gar nicht meiner ist.

Dennoch bin ich nur selten Muffi Schlumpf. Und falls doch: das Baby ist schuld. Böse bin ich ihm aber nie. Denn egal wie gestresst und ausgelaugt ich bin, ein zufriedenes Baby entschädigt für die Schläfrigkeit allemal.

4. Zeit auf dem Sofa ist auf einmal erstrebenswert

Ein Baby stellt das Leben so sehr auf den Kopf, dass mir dies an Input für viele Monate reichte. Die wenige Zeit für mich wollte ich nicht noch unterwegs sein, sondern lieber beim Yoga den Kopf abschalten oder ein Buch lesen.

Meine Bucket List lag lange Monate auf Eis. Dennoch waren diese ersten Monate mit Kind, die aufregendsten in meinem Leben. Mittlerweile ist Junior selbstständiger. Mein Baby ist ein großer Junge, geht zur Tagesmutter und benötigt Mama als Nahrungsquelle nicht mehr.

Und so nimmt mein Bucket-List-Leben langsam wieder Fahrt auf. Langsam trifft es in diesem Fall ziemlich gut, denn die ersten Häkchen auf meiner Bucket List sind eine Lomi-Lomi-Massage und eine Thai-Massage.

5. Der Organisationsaufwand steigt ins Unermessliche

Wie einfach früher alles war. Ein spontanes Treffen? Kein Problem! Schnell in die Jacke geschlüpft, Handy, Schlüssel und los gehts. Mit Kind ist es nicht mehr ganz so einfach. Der organisatorische Aufwand ist deutlich gestiegen: Gibt es vor Ort einen Wickeltisch? Kann das Kind in Ruhe schlafen? Haben wir alles eingepackt? Da überlegt ich es mir lieber dreimal, ob wir jetzt wirklich aus dem Haus gehen. Und wenn wir es dann geschafft haben, sind wir mit Sicherheit spät dran, egal, wie früh wir losgefahren.

Collage Spiekeroog Dünenlandschaft
Winterurlaub auf Spiekeroog

Hinzu kommt: wir jonglieren nicht mehr den Kalender von zwei, sondern von drei Personen. Was Mentalload bedeutet, habe ich eigentlich als Mutter erst so richtig verstanden. Denn so ein kleiner Mensch hat auch allerhand Termine, wie U-Untersuchungen, Spielgruppen und Playdates. Aber wie heißt es so schön: Der Mensch wächst mit seinen Herausforderungen.

6. Up to date – das war einmal

Aktuelle Kinofilme, Nachrichten, die Charts oder die neue Bar in der Innenstadt – ich habe keine Ahnung. Dafür kenne ich alle Charaktere aus Paw Patrol und bin über die kindlichen Entwicklungsschübe bestens informiert. Dies ist zum einen dem Zeitmangel geschuldet, zum anderen interessiert es mich aber auch einfach viel weniger. Eine Folge Paw Patrol mit meinem Kleinen gibt mir momentan so viel mehr als der neueste Blockbuster.

7. Paarzeit oder Zeit allein werden seltener

Statt Zeit allein oder Zeit zu zweit haben wir aktuell viel Zeit zu dritt. Aber hey, eines Tages möchte mein Kleiner nicht mehr 24/7 mit Mama und Papa verbringen. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werde ich mich sehnsüchtig daran zurückerinnern, wie mein Baby nur auf mir schlafen wollte oder wir stundenlang im Sandkasten saßen. Mit diesem Wissen ist der Mangel an Paarzeit und Zeit allein auszuhalten. Denn diese Zeit wird wiederkommen.

Erster Ausflug als Familie
Erster Ausflug als Familie

8. Perfektion ist nicht so wichtig

Ich bin Mutter, Autorin, Bloggerin, Angestellte, Ehefrau und leidenschaftliche Bucketlisterin. Würde ich all diese Facetten mit Perfektion ausüben wollen, bräuchte ich Hermines Zeitumkehrer. Insofern lautet gerade diese Devise: von allem ein wenig, Abläufe optimieren und delegieren, wo es geht. Gelegentlich knabbere ich aber doch daran, dass ich nicht mehr alles so schaffe, wie früher (siehe mein Jahresrückblick).

Wenn es dann doch zu viel wird, besteht die schönste Art Stress abzubauen, übrigens darin, Duplo zu spielen oder im Bällebad liegend ein Bilderbuch anzuschauen.

9. Ein noch nie dagewesenes persönliches Wachstum

Im Hinblick auf Persönlichkeitsentwicklung katapultierte mich das vergangene Jahr von der Steinzeit in die Moderne. Der Sprung ist gewaltig. Meine Prioritäten und Denkweisen änderten sich mit einem Schlag.

So sind mir materielle Dinge sind noch unwichtiger geworden. Das Wertvollste im Leben haben wir als Eltern ohnehin schon mit der Geburt unseres Kindes bekommen. Was im Leben für mich zählt, sind Erlebnisse mit meiner kleinen Familie. Denn wer kann uns sagen, wie viel Zeit uns zusammenbleibt. 

Es ist so schön, mitzuerleben, wie ein kleiner Mensch die Welt entdeckt. Scheinbar Selbstverständliches wird durch seine Brille zu etwas absolut Aufregendem. Bei den vielen ersten Malen, die er erlebt, dabei sein zu dürfen – sei es der erste Schnee, das erste Eis oder das erste Mal Karussell fahren – erfüllt mich mit Dankbarkeit.

Herbstspaziergang mit Kinderwagen
Beim gemeinsamen Spaziergang bleibt viel Zeit, über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken

Ich will, dass es meinem Kleinen gut geht und auch in Zukunft gut geht. Der Klimawandel ist greifbarer geworden. Immerhin betrifft es nicht irgendwelche gesichtslosen Generationen in der Zukunft, sondern mein Kind. Mein Ziel ist es, dazu beizutragen, die Welt für meinen Sohn zu einem guten Ort zu machen. 

Ich habe aber auch gelernt, loszulassen. Mein Körper hat Eindrucksvolles geleistet. Meine Babypfunde sind mir nicht egal, aber doch sind mir dieser paar Kilo sehr viel unwichtiger, als sie es vor ein paar Jahren gewesen wären.

10. Weniger Geld, mehr Sorgen

Wider Erwarten kostet ein Baby zu Beginn nicht viel. Schon gar nicht, wenn man ältere Kinder im Familien- und Freundeskreis hat, vieles gebraucht kauft oder geschenkt bekommt.

Was wir allerdings weniger bedacht haben: Auch wenn unsere Kosten in etwa gleichgeblieben sind, ist unser Einkommen deutlich gesunken. Zwar haben wir beide (nach dem Mutterschutz) mit reduzierten Stunden gearbeitet und Elterngeld bekommen. Die Differenz zu zwei Vollzeitjobs war und ist aber immer noch deutlich.

Was neben dem geringeren Familieneinkommen hinzugekommen ist, sind reichlich neue Sorgen. Geht es meinem Kleinen gut? Hat er Bauchweh? Trinkt er genug? Entwickelt er sich zeitgerecht? Und vieles mehr. 

Bucket List adé? - So hat sich mein Leben mit Kind verändert  2 Arbeiten mit kind
Nicht immer zu vereinbaren: Arbeiten mit Kind

Ferner ist die eigene berufliche auf einmal alles andere als klar. Wie kommen die Kollegen ohne mich aus? Klappt der Wiedereinstieg? Was wird aus meiner Selbstständigkeit? Wie geht es mit diesem Blog weiter? – All diese Fragen schwirrten mir in den letzten Monaten im Kopf rum.

Fazit: Der Start in ein neues aufregendes Leben mit Kind

Das Leben mit Kind ist anstrengend. Und zwar viel anstrengender, als ich es mir auch nur ansatzweise vorstellen konnte. Ich wache morgens mit einem Lächeln auf. Kurz darauf gähne ich aber schon wieder, weil ich so unendlich müde bin.

Mein Leben hat sich um 180 Grad gedreht. Was so wahnsinnig schön ist, dass ich jeden Moment aufsaugen und festhalten möchte. Gleichzeitig vermisse ich manchmal mein „altes Leben“. Die acht Stunden Schlaf, meine Freiheit, die Spontaneität und Zeit, einfach nur für mich. 

Aber diese Zeit wird wieder kommen. Und bis dahin? Genieße ich es, mit meinem Sohn die Welt zu entdecken und die Welt intensiv zu genießen.

Denise Ni

Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama

Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.

Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).

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