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Zuletzt aktualisiert: 30. Dezember 2022

7 Fehler, die du beim Schreiben eines Buches vermeiden solltest

Vor ziemlich genau 7 Monaten habe ich den Vertrag für mein Buch „Bucket List für Paare. 400 Ideen für eine abwechslungsreiche, entspannte und glückliche Beziehung*“ unterschrieben. Seit rund einer Woche ist das Buch auf Amazon erhältlich und mir ist nicht nur wegen der guten Verkaufszahlen ein Stein vom Herzen gefallen. Ein Buch zu schreiben, kann nämlich zu einer ziemlich Belastungsprobe werden. Ich habe mir mit dem Buch zwar einen großen Traum erfüllt, allerdings lagen meine Nerven in den vergangenen Monaten nicht nur einmal blank.

In diesem Beitrag schildere ich dir von meinen Erfahrungen und gebe ein paar Tipps, die ich gerne schon vorher verinnerlicht hätte.

Stolz mit dem fertigen Buch (Bucket List für Paare von Denise Ni)
Stolz mit dem fertigen Werk. Doch bis dahin war es ein anstrengender Prozess …

Prokastination

Eigentlich nehme ich Deadlines immer sehr ernst. Eine gute Angewohnheit, die ich aus dem Studium mitgenommen habe. Denn wenn ich damals all meine Hausarbeiten 1-2 Wochen vor Semesterende abgegeben hatte, konnte ich zumindest mal 1-2 Wochen freihaben.

In den ersten Wochen erschien mir die Abgabefrist für das Buch allerdings noch weit hin. Ich hatte in der Zeit sogar für 2 Monate Kurzarbeit und den halben Tag zur Verfügung. Eigentlich genug Zeit zu schreiben. Doch gab es auch immer wieder Tage, in denen ich den halben Tag mit Adobe-Kursen, Wanderungen oder Deko-Sessions in unserer Wohnung verbracht habe.

All dies war sicher nicht verkehrt und hat mir auch Spaß gemacht bzw. gutgetan. Allerdings haben mich all diese Stunden am Ende wieder eingeholt, als ich tagelang meinen Schreibtisch nicht verlassen habe. Im Nachhinein hätte ich mir diese entspannte Zeit eher zum Ende hin gewünscht.

Die Zeit für Recherche und Konzeption unterschätzen

Der Vertrag ist unterschrieben und dann kann es auch direkt losgehen? Ebenfalls Fehlanzeige. Der erste Monat ging beinahe komplett für die Konzeption des Buches drauf. Ich fühlte mich etwas in die Zeit zurückversetzt, in der ich in der Uni Hausarbeiten schreiben durfte. Schon hier war für mich immer das schwierigste, das Inhaltsverzeichnis und einen roten Faden festzulegen. Zudem stand bei dem Buch zunächst die Überlegung nach einer Buyer Persona (fiktiver Wunschkunden, der sehr detailliert beschrieben wird) an. Auch wenn ich in meinem Hauptjob tagtäglich mit Buyer Persona zu tun habe, war dies ebenfalls ein Schritt, der ordentlich Zeit in Anspruch genommen hat.

Denken, dass mit der Manuskriptabgabe alles getan ist

Ein Klick auf den Senden-Button und damit hat es sich dann? Schön wär’s! Die Abgabe des Manuskripts ist zwar ein Meilenstein, aber noch längst nicht das Ende der Fahnenstange. Auch nachdem ich das Buch „abgegeben“ hatte, kamen nämlich noch diverse to do’s auf mich zu.

So musste ich die Arbeit von der Lektorin gegenlesen, Anpassungen vornehmen, ein Autorenfoto machen lassen, den Text für die Amazon Seite und den Buchrücken erstellen sowie bei der Wahl des Covers mitwirken. Nach Veröffentlichung des Buches kommt zudem das Rühren der Werbetrommel dazu.

Keinen Abstand finden

Ursprünglich war mein Plan, erst alle 400 Bucket List Ideen zu beschreiben und dann chronologisch die Kapitel zu schreiben. Ein schlechter Plan. Mir sind nämlich gar nicht auf Anhieb 400 Ideen eingefallen und nach einigen Wochen hatte ich auch einfach keine Lust mehr den ganzen Tag nur kurze, knappe Absätze zu immer einem anderen Gedanken zu schreiben.

Genauso war es dann auch, als ich mit dem Vorwort beginnen wollte. Ich bin einfach nicht vorangekommen, hatte die Wörter immer und immer wieder gelesen und wusste nicht mehr, ob ich sie gut oder schlecht finde. Zum Glück habe ich mich dann von meiner auferlegten Reihenfolge gelöst und habe erst die Kapitel am Schluss des Buches geschrieben. Das hat sehr viel besser geklappt. Mit etwas Abstand und neuer Motivation durch die bereits fertiggestellten Kapitel hatte ich nämlich ganz neue Ideen und habe mich nicht mehr nur durch unliebsame Abschnitte durchgequält.

Alles Selbermachen wollen

Mittlerweile braucht man nicht mehr zwingend einen Verlag, um ein Buch zu veröffentlichen. Dank „print on demand“ (Buch wird erst gedruckt, wenn es jemand bestellt) sind die Kosten im Vorfeld sogar gering. Da verlockt es schnell dazu wirklich alles Selbermachen zu wollen (inkl. Lektorat und Covergestaltung), um Kosten zu sparen. Eine Überlegung, die natürlich verlockend klingt. Immerhin kann man so ohne großen Invest hinterher die ganzen Gewinne allein einstreichen.

Nachdem ich diesen ganzen Prozess jetzt einmal durch habe, kann ich allerdings sagen: Für mich wäre die Buchveröffentlichung ohne Verlag keine Option gewesen. Allein schon wegen des vertraglich festgehaltenen Abgabetermins. Ich hätte nie und nimmer selbst die Motivation gefunden, neben einem Vollzeitjob ein Buch fertigzustellen.

Des Weiteren hätte mir der Austausch fehlt. Wenn du dein Buch im Eigenverlag veröffentlichen möchtest, empfehle ich dir zumindest das Geld für ein Lektorat und ggf. einen Designer für den Buchsatz in die Hand zu nehmen, damit das Buch einen professionellen Eindruck macht

Denise Ni: Bucket List für Paare (400 Erlebnisse)
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Glauben, dass du deine Blog-Routine aufrechterhalten kannst

Anfang des Jahres lief es für meinen Blog richtig gut. Nachdem die Bauarbeiten an unserer Wohnung endlich abgeschlossen waren, hatte ich endlich wieder Zeit um Texte zu schreiben, Pins zu erstellen und mich um SEO zu kümmern.

Pinterest und Google haben meine rege Aktivität mit einem stetig steigenden Besucherstrom belohnt. Als im März 2020 dann noch der Lockdown kam, ist mein Autokino-Artikel nahezu explodiert. Ich hatte einen guten Rhythmus gefunden, indem ich ca. alle 1-2 Wochen einen Artikel veröffentlicht habe.

In den fünf Monaten, die mich das Buch in Beschlag genommen hatte, habe ich 8 Artikel veröffentlicht, von denen zwei Kooperationen waren. Die anderen Artikel waren inhaltlich Teil der Recherche zu meinem Buch oder aber ich habe die Suchmaschinenoptimierung etwas unter den Tisch fallen lassen.

Pinterest ist über den Zeitraum quasi komplett zum Erliegen gekommen, genauso wie das Optimieren älterer Beiträge und technische Updates.

All dies hat sich leider in deutlich gesunken Besucherzahlen widergespiegelt. Im Nachhinein denke ich mir, wäre es sinnvoll gewesen, schon einige Blogartikel vorzuschreiben, als sich die Arbeit mit dem Buch angebahnt hat oder aktiv nach Gastbloggern zu suchen.

Glauben ein Buch zu schreiben, wäre wie Bloggen

Mein erster Gedanken: Super, ich habe ja schon zu diversen Themen Blogbeiträge geschrieben. Die kann ich sicher für das Buch verwenden. Pustekuchen! Mir wurde schnell klar, dass Blogtexte so gar nichts mit einem Buch gemeinsam haben.

Beim Bloggen gibt es SEO, Keywords, kurze Absätze, Links und viele Fotos. Ein Buch hat eine ganz andere Struktur. Selbst wenn ich bereits einen Blogartikel für ein Kapitel hatte, musste ich den Artikel komplett umschreiben. Da war noch das einzige Problem, dass ich im Blog eine Person duze und im Buch zwei Personen anspreche.

Kurzum: Der Blog hat mir einen Teil der Recherche erspart. Texte übernehmen oder einfach so umschreiben, war allerdings nicht drin.

Weitere interessante Beiträge:

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Denise Ni

Bucket Listerin, Online-Marketing-Enthusiastin und Neu-Mama

Seit 2017 ist Denise begeisterte Bucketlisterin. Auf ihrem Blog berichtet sie in über 130 Beiträgen von ihren eigenen Erlebnissen. Überdies unterstützt sie ihre Leserschaft dabei, eine eigene Bucket List zu erstellen, Bucket List Ideen zu finden und die eigenen Ziele zu erreichen.

Ihre Begeisterung für das Thema spiegelt sich auch in ihren drei Büchern wider, die sie zusammen mit dem Remote Verlag veröffentlichte. Als Bucket List-Expertin war sie bereits zu Gast im SWR 2 Radio und weiteren Print- und Onlinemedien (Über Mich).

10 Kommentare zu „7 Fehler, die du beim Schreiben eines Buches vermeiden solltest“

  1. Huhu,

    viel Erfolg mit deinem Buch. Ich lese zwar unglaublich gerne, aber auf die Idee selber eins zu schreiben kam ich bisher noch nie. Finde den Schritt es zu tun aber sehr mutig!

    LG
    Steffi

  2. Cool, erstmal Gratulation zum Buch und ganz viel Erfolg damit!! Ich plane momentan tatsächlich auch ein Buch. Noch bin ich ganz ganz am Anfang. Deshalb kommt Dein Beitrag genau zur richtigen Zeit für mich. Insbesondere Deine Mahnung, den Aufwand nicht zu unterschätzen und auf jeden Fall rechtzeitig vor der Deadline anzufangen, werde ich mir zu Herzen nehmen. Danke Dir für Deine Tipps!
    LG Renate von Trippics

  3. Hallo Denise, ein sehr interessanter Beitrag und Glückwunsch zu deinem Buch, klasse Cover, tolle Headline. Ich wünsche dir viel Erfolg damit 🙂 Deine Geschichte, wie du das Buch geschrieben hast, kann ich gut nachvollziehen, so einfach ist das nicht und auch kein Spaziergang, schön, dass du deine Erfahrung weiter gibst, liebe Grüße Bettina

  4. Liebe Denise,
    ja, viele verstehen gar nicht, wie viel Zeit und Energie so ein kreativer Prozess einnimmt. Ich schreibe ja hauptberuflich (selbständige Journalistin), aber auch ich verschätze mich trotz Erfahrung immer wieder 😉 Und viel Erfolg für Dein Buch – das ist ne mega Sache, sowas zu veröffentlichen! Kannst stolz auf dich sein ^^

    LG
    Tamara

    1. Oh, das ist doof! Schade, dass du an so eine unzuverlässige Lektorin geraten bist. Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut klappt und wünsche dir viel Erfolg mit deinem Buch!
      LG Denise

  5. 7 lehrreiche Fehler, die man vermeiden sollte wenn man ein Buch schreibt.

    Diesen tollen Artikel werde ich noch ein zweites Mal lesen und dabei Stift und Block daneben liegen haben, denn der Inhalt ist auch nützlich beim Schreiben eines Blogs.

    Vielen Dank und viele Grüße – Katja

    1. Ich würde sagen Jein. Im letzten Punkt habe ich ja auch geschrieben, dass zwischen Print und Online bzw. Blog und Buch schon ein großer Unterschied ist. Ich musste mich da ziemlich umstellen. Aber natürlich sind einig Tipps zwecks Strukturierung, Prokrastination etc. auch auf einen Blog anwendbar 🙂
      LG Denise

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